Angepasste Suchergebnisse für alle Besucher

Jede Suche mit der Suchmaschine Google wird in einem personalisierten Webprotokoll festgehalten. Unabhägig davon ob das Ihr Wunsch ist. Ein dauerhaftes Cookie speichert alle Aktivitäten, der Websuche. Mit der Opt-Out Funktion können Sie sich davon abmelden, bekommen jedoch sofort das nächste Cookie auf den Computer.

Die Protokollierung Ihrer Suchaktivitäten passiert bei allen grossen Suchdiensten seit vielen Jahren, ist also nichts Neues. Neu ist die Anpassung der Ergebnisliste anhand Ihrer Suchaktivitäten, unabhängig davon ob Sie das wünschen.

Falls Sie in der Ergebnisliste von Google häufig die gleiche Seite für eine bestimmte Suchanfrage klicken, wird diese Seite bevorzugt und erhält ein besseres Ranking, bzw. wird gleich auf Platz 1 gelistet. Bisher geschah dieses personenbezogene Ranking für Personen, die sich über einen Google-Account angemeldet hatten und ausdrücklich das Webprotokoll aktivierten.

Über einen angemeldeten Account ist einsehbar, welche Suchanfragen in der Vergangenheit gestellt wurden. Anfragen können im Account aus dem Webprotokoll gelöscht werden. Die Verfolgung und Löschung von Anfragen bleibt Nutzern verwehrt, die nicht über einen Google-Account angemeldet sind. Das Webprotokoll kann lediglich deaktiviert werden.

Google glaubt, mit der zwangsweisen Auslieferung personalisierter Treffer zufriedenstellendere Daten für die Nutzer zu liefern. 40 Sprachen weltweit sind von dieser Personalisierungswelle betroffen. Es wird auf Daten der vergangenen 180 Tagen zurückgegriffen.

Sobald Ergebnisse durch die Personalizierung verändert werden, erscheint rechts oben in der Ergebnisliste der Verweis “Webprotokoll”. Laut Google Weblog soll es über diesen Link Hinweise geben, wie das Ergebnis personalisiert wurde. Momentan bietet Google lediglich die Möglichkeit, die “Anpassungen auf der Grundlage der Suchaktivitäten” zu deaktivieren.

Die ungefragte Personalisierung ist nicht zwangsläufig personenbezogen. Neben der IP-Adresse kann Google per Cookie erkennen, ob Anfragen vom gleichen Browser gestellt wurden. Ob der Browser von einer oder mehreren Personen benutzt wird, ist anhand des Cookies nicht feststellbar. Solange nachweislich eine einzige Person den Browser benutzt, kann dieser Person das Webprotokoll zugeordnet werden. Ganz anders sieht es an öffentlichen Computer-Terminals, Computern in Internetcafes usw. aus. Dort wird die “kollektive Weisheit” darüber bestimmen, welche Treffer vorne landen.

Mitunter wird es tasächlich hilfreich sein, bestimmte Treffer bevorzugt angezeigt zu bekommen. Nutzer die häufiger Informationen zum Tier Wolf suchen, sind wahrscheinlich froh darüber, wenn nicht ein Anbieter für Heizungstechnik an erster Stelle gelistet wird, gefolgt vom Gartengerätehersteller.

Ein Wermutstropfen kann die Personalisierung für SEO sein. SEO-Dienstleister müssen Ihren Kunden eventuell auseinandersetzen warum der Kunde andere Trefferreihenfolgen in der Ergebnisliste sieht, als die protokollierten Rankings. Selten dürfte der Kunde jedoch schlechtere Rankings sehen, da ihm die geklickten Treffer bevorzugt präsentiert werden. Für die reproduzierbare Überprüfung von Treffern sollten SEO darauf achten, dass

– keine Ergebnisse während der Prüfung geklickt
und
– Cookies vor jeder Sitzung gelöscht werden.

Zur Erinnerung. Es gibt weitere Faktoren, welche bereits bisher dafür sorgten, dass zwei Personen für eine identische Suchanfrage eine unterschiedliche Reihung von Treffern zu sehen bekommen:

– Auslieferung der Treffer aus unterschiedlichen Google-Datencentern
– Regionale Abhängigkeit der Ergebnisreihung (anhand der IP-Adresse)
– Serverstandort des Angebotes.

Weitere Beiträge zur Privatsphäre:
Europäischer Datenschutz gilt auch für SuchmaschinenGoogle Webprotokoll
Privatsphäre der Suchmaschinennutzer im Überblick
Google Cookies nicht mehr bis 2038
Google personalisiert Suche
Nutzungsdaten der Suchmaschinen wecken Begierde

Websites:
Official Google Blog: Personalisized Websearch for Everyone
Google Webprotokoll


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One response to “Angepasste Suchergebnisse für alle Besucher”

  1. Daniel Avatar

    Noch ganz nett als Info am Rande: Für jede Suchanfrage bei Google könnten Sie eine 60-Watt-Glübirne eine Stunden lang brennen lassen.