Google möchte keine Blackhat SEO

Google will zu viel SEO bestrafen

Google erklärt, SEO ist hilfreich um Seiten auffindbar zu machen. Schon in naher Zukunft soll jedoch die Überoptimierung konsequenter bestraft werden. Schlechte Zeiten für SEO?

Die Ankündigung kam in der vorigen Woche vom obersten Spamjäger bei Google, Matt Cutts, während der SXSW Konferenz. Zukünftig soll der Spielgrund für SEO nivelliert werden. Die Wertung der Relevanz soll angepasster geschehen.  Die Folge davon ist, Webseiten mit guten Inhalten, die kein oder kaum SEO betreiben sollen bessere Chancen erhalten. Überoptimierte Seiten hingegen werden gute Platzierungen verlieren.

Was verstehen wir unter SEO Überoptimierung?

Matt Cutts spricht zwei, drei Punkte an. Zu viele Keywords auf der Seite. Zu viele getauschte Links. Alles was aus Sicht einer normalen Person zu viel erscheint.

Matt Cutts spricht vor allem die Black Hat unter den SEO an, die mit der Wahl der Mittel zu weit gehen. Hingegen sind White Hat SEO, die sich an die Richtlinien der Suchmaschinen halten, weiterhin willkommen.

Wir arbeiten an Änderungen, mit denen wir versuchen sicher zu stellen, dass White Hat SEO oder Sites mit sehr wenig SEO von den Änderungen nicht betroffen werden.  Wer jedoch weit über die Grenzen geht, sollte damit rechnen, dass zukünftig die Website nicht mehr so gut rankt wie vorher.

Das ist ein aktives Gebiet mit dem mehrere Google-Ingenieure im Spam Team beschäftigt sind.

Google will gegen Zielseiten vorgehen, welche die Besucher verärgern statt zufrieden stellen. Die Google Bots sollen schlauer werden. Inhalt aus JavaScript, AJAX, Flash, Bildern und Formularen auslesen können. Das sind allerdings Dingen an denen Google seit Jahren arbeitet.

Diese Erläuterungen lassen viel Spielraum für Interpretationen. Für Sorgen und Ängste selbst unter SEO die sich sicher sind, die Grenzen der Google-Richtlinien nicht übertreten zu haben. Google gibt natürlich keine Garantie dafür, dass ausschliesslich Websites getroffen werden, die Black Hat Taktiken einsetzen. Moderate Kollateralschäden wird es geben, sagt die Erfahrung aus anderen Rankingänderungen.

SEO was tun?

Es macht keinen Sinn, sich jetzt verrückt machen zu lassen. Vielleicht ist das sogar ein Teil des Schachzuges, die Webmaster aufzurufen. Im Sinne von: ” Überlegt mal wo ihr die Grenzen deutlich überschreitet”. Das dürfte zumindest bei den eher zaghaften SEO’s und Webmaster deutlich wirken. Es wird mehr Webmaster geben die noch strenger darauf achten, möglichst nicht in die Bestrafungs-Falle zu laufen.

Die Betonung liegt jedoch auf der  “deutlichen Überschreitung”. Betroffen werden demnach vorrangig Websites sein, deren SEO kontinuierlich jenseits der Webmaster Richtlinien liegt.

Theoretisch ist es ja ganz einfach. Man arbeitet daran die besten Inhalte in seinem Fachgebiet zu liefern. Für die eigene Website oder für die Websites der Kunden.

Kunden werden noch intensiver lernen müssen, dass es nicht genügt, die Website als Abbild der Firmenbroschüre zu betrachten.  Gefragt sind Fakten und Informationen über den laufenden Produktionsprozess, News aus dem Unternehmen. Das und vieles mehr kann und soll auf die Website. Offenheit über Firmengeschehnisse hat sicherlich Grenzen, schafft aber gleichzeitig Vetrauen.  Für jeden Kunden gilt es, das maßgeschneiderte Konzept zu finden seine Inhalte im Internet zu präsentieren.

 Ohne SEO auf Platz 1 bei Google?

Google möchte selbst dann Seiten gut ranken, falls der Betreiber noch nie etwas über den Seitentitel gehört hat. Ebenso wie Seiten die den bestmöglichen Seitentitel angefertigt haben. Voraussetzung soll nur sein, dass mit der Seite wirklich die besten Inhalte geliefert werden.

Spannend wie Google das realisiert. Rein technisch gibt ein sehr einfaches Mittel. Google könnte gute Seiten manuell auf den gewünschten Platz setzen. Allerdings wäre Google schlecht beraten dies zu tun. Sobald das Verfahren bekannt würde, könnte Google sich nicht mehr retten vor Anfragen und Klagen weltweit, die das Ziel verfolgen bestimmte Webseiten auf Platz 1 zu setzen.

Was Google machen kann und nach meiner Beobachtung bereits tut, beispielsweise das Alter einer Domain stark zu berücksichtigen. Da kommen inhaltlich gepflegte kleine Webites auf vordere Plätze, die mindestens schon 10 Jahre existieren. Aktuelles Besucherverhalten und andere Faktoren könnten ein vorderes Ranking unterstützen. An dieser Stelle stoppe ich die Spekulation.

 SEO ist wie ein Coach

Matt Cutts erklärte, SEO ist wie ein Coach. Google hat nichts gegen SEO. SEO’s helfen den Kunden sich selbst besser zu präsentieren. SEO kann eine Website crawlfähiger machen und zugänglicher. Virale und soziale Effekte aus der realen Welt funktionieren ganz ähnlich für Suchmaschinen.

Die angekündigten Massnahmen zielen also definitiv nicht gegen SEO. Sicherlich wird sich SEO noch mehr weg von einfacher Platzierungsgarantie bewegen. Weg vom knallharten Linkaufbau, der jetzt schon häufig an natürliche Grenzen stösst. Kundenfreundliches SEO beschert den Kunden mehr Besucher. Vorrangig mit guten Inhalten.

Wie gut die angekündigten algorithmischen Änderungen wirken, lässt sich noch gar nicht vorhersagen. Mehr als “da kommen einige algorithmische Änderungen” ist nicht mit Sicherheit zu prognostizieren.

Es könnten Verweise in Blogkommentaren, Foren, Gästebüchern, Artikelverzeichnissen usw. in ihrer Wirkung gedämpft oder eleminiert werden.  Werden vielleicht bezahlte Links noch besser erkannt als bisher?

Wahrscheinlich scheint, das nutzerbezogene Kriterien wie die Aufenthaltsdauer auf einer Seite, die Rückkehr zur Ergebnisseite nach dem Klick auf einen Treffer, soziale Signale wie Likes, Tweets  und Plusses mehr Bedeutung bekommen. Das Problem bleibt jedoch. Speziell die sozialen Signale sind alles andere als missbrauchsicher.

Die Auswirkungen der angekündigten algoritmischen Änderungen sollen bereits im nächsten Monat bzw. in den kommenden Wochen spürbar sein. Die Nutzer wird es freuen und viele SEO’s auch.

Google setzt mit den Strafen gegen SEO Überoptimierung die Reihe der algorithmischen Änderungen fort, welche speziell auf die Verbesserung der Trefferqualität zielen: Panda-Updates, blockierte Seiten, Zu viel Werbung

Siehe auch:

Vanessa Vox auf Nine by Blue:
Google’s Upcoming Algorithm Change: “Overly-Optimized Sites
Barry Schwartz, Search Engine Land:
Too much SEO?
Mario Fischer:
Geht es den SEO jetzt an den Kragen?
SEO United:
Google werkelt an SEO Algorithmus


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8 responses to “Google will zu viel SEO bestrafen”

  1. Rockiger Avatar

    Ich würde das alles nicht überbewerten.

    Ich glaube, dass, wenn man nicht automatisiert Inhalte erzeugt, nicht so viel schief geht.

    Das Problem an der ganzen Sache ist ja: die Suchmaschine versteht die Texte nicht, die sie ließt, also kann sie keine qualitative Beurteilung vornehmen.

  2. Marc Buchmann Avatar

    Eine nachhaltige Strategie wird auch nach diesem und vielen weiteren UpDates des Google Algorithmus Bestand haben. Denn Google will ja “bloss” seinen Kunden (den Suchenden) möglichst relevanten Inhalt liefern. Aus dieser Perspektive macht guter, einzigartiger Inhalt, SEO und auch Linkaufbau zur Unterstützung (in den Augen von Google nichts anderes als Empfehlungen von andern Webmastern) langfristig Sinn.

  3. Hamza Avatar

    Und täglich grüßt das Murmelti… – ääh – Google. Am liebsten immer mit dem selben Thema. 🙂

  4. Alexander Beck Avatar

    Also ich sehe dem er mit Hoffnung und Vorfreude entgegen. Zum einen erhöht es für mich als Google Benutzer die Qualität der Ergebnisse.
    Und selbst als Websiteinhaber, bin ich gespannt wie sich Veränderungen bei mir auswirken.

  5. Klaus Patzwaldt Avatar
    Klaus Patzwaldt

    @Hamza – Richtig, das Thema wurde schon mehrfach auf anderen themenrelevanten Websites behandelt. Sieht man auch an den Verweisen unter dem Beitrag. Es gibt aber sehr viele Besucher, die nicht die ganze SEO-Szene abklappern sondenr genau hier ihre Infos abholen. Denen möchte ich das Thema nicht vorenthalten, obwohl es schon einige Tage alt ist. Wer es kennt und sich keine neuen Erkenntnisse erhofft wird sich wohl dem nächsten Beitrag zuwenden.

  6. Be Carefukk Avatar
    Be Carefukk

    Die Konkurrenz abschießen!

    Jetzt mal rein spekulativ gesehen: Wenn Google zuviel Blackhat SEO abstraft, dann kann man seine Konkurrenten wie folgt aus dem Google Ranking Verkehr ziehen:
    Einfach den Link der Konkurrenz auf X beliebige Anzahl von Foren posten, richiger Forum SPAM sozusagen. Bingo!
    Im Ernst: Was Google vergisst: Es sollten nur Faktoren Auswirkungen auf das Ranking haben welche man als Webmaster auch selbst verantworten kann. Sprich die ganze Onsite Optimierung sollte 80% ausmachen.
    Denn wie gesagt ist es für die Konkurrenz ein leichtes Spam Links zu einer Seite im Web zu verbreiten, und wer beweist dann wie ob dieser Link von wem gesetzt wurde.

  7. Marius Avatar

    Ich bin der Meinung meines Vorredners. Onsite-SEO sollte viel höher bewertet werden, da es einfach direkt der Teil ist, für den der Webmaster ganz allein verantwortlich ist.

    Vor dem kommenden Update sollte man nicht allzu viel Angst haben. Sofern es überhaupt stimmt, läuft man ja ohne Gefahr, wnen man einfach nur weiter brav hier und da nicht übertrieben viele, dafür ausgewählte Backlinks setzt.

  8. Ralf Trosien Avatar
    Ralf Trosien

    Als Unternehmensberater muss ich für meine Kunden immer den gesunden Mittelweg finden zwischen überhaupt gefunden werden und zuviel Zeit, Geld und Energie in die Google-Optimierung der Websites zu stecken. Kein leichtes Geschäft, vor allem, wenn sich die Parameter ständig ändern. Dann sorgt man besser für echten Trafik aus interessierten Besuchern, was nur durch wirklich spannende und gehaltvolle Inhalte funktioniert. Siehe z.B. mein-ostseehafen.de. Was dort wohl befördert werden soll??