Im vorigen Monat wurde von Gooogles oberstem Spamjäger, Matt Cutts, ein Update gegen Überoptimierung angekündigt. Nun wird klar, das Update richtet sich gegen Webspam und entfaltet seine Wirksamkeit. Mit Webspam sind Versuche gemeint, Webseiten entgegen den Google Richtlinien auf vordere Plätze zu bringen.
Qualitativ hochwertige Websites sollen durch das Webspam Algorithm Update bevorzugt werden. Das wird realisiert, indem Websites, die gegen die Google-Richtlinien verstossen bestraft werden. In Deutschland sollen rund 3% aller Suchanfragen Änderungen aufweisen, die für normale Nutzer erkennbar sind.
Was wird als Webspam betrachtet?
Die Richtlinien für Webmaster geben seit vielen Jahren Aufklärung. Von überflüssigen Keywords bis hin zu Linktauschprogrammen reicht die Palette. Cloaking und irreführende Weiterleitungen gehören ebenfalls dazu. Ebenso versteckte Text und versteckte Links. Google hütet sich jedoch, genau zu erklären, welche Signale betroffen sind. Man möchte den Spammern nicht die Möglichkeit geben, die Suchergebnisse zu manipulieren. Eine Ausnahme bilden die beiden nachfolgenden Beispiele, die Laien etwas verständlicher erläutern sollen, wie manipuliert wird.
Das erste Beispiel ist eindeutiges Keywordstuffing. Der “Text” beteht aus einer Aneinanderreihung von Begriffen, die mit ausgewählten Begriffen angereichert werden, um günstige Platzierungen zu erreichen. Für das menschliche Auge ist solch ein Text völlig unzumutbar.
Die zweite Darstellung beschreibt eine Form von Link Spam. Die Links haben überhaupt keinen thematischen Zusammenhang mit dem Text.
Google spricht davon, dass die jetzt bestraften Methoden auf den meisten Websites nicht so offenkundig sind. Das deutet darauf hin, dass die Texte in der normalen Browseransicht gar nicht sichtbar sind. Google kann sich also darauf konzentrieren, die Techniken zu bestrafen, welche die Inhalte unsichtbar machen. Oder, was deutlich aufwendiger ist, direkt die inhaltliche Qualität der Seiten beurteilen. Doch wie gesagt, diese beiden Beispiele umfassen kaum die gesamte Palette an Webspam, die Google mit diesem Algorithmus erwischen möchte.
SEO ist positiv und konstruktiv
Unbedingt erwähnenswert ist, dass Google SEO als positiv und konstruktiv ansieht. SEO kann die Auffindbarkeit und Zugänglichkeit einzelner Seiten verbessern und dafür sorgen dass die Seiten leichter zu finden sind. Das Webspam Algorithm Update richtet sich lediglich gegen die schwarzen Schafe im SEO-Geschäft. “Black Hat” Methoden möchte Google nicht akzeptieren. Das steht seit vielen, vielen Jahren fest. Mit diesem Update kommt Google diesem Wunsch vermutlich wieder einen kleinen Schritt nähern.
Google stellt als keinesfalls SEO in eine schlechte Ecke. Im Gegenteil ist Google froh darüber, dass SEO hilft, relevante Inhalte auffindbar zu machen.
Im Visier sind SEO-Massnahmen, die Seiten ein höheres Ranking verschaffen, ohne dass sie es verdienen. Die vielfältigen Ausprägungen von Webspam sollen ihre Chance auf vordere Plätze verlieren.
SEO bleibt eine ernsthafte, wichtige Aufgabe
SEO ändert sich mit diesem Update nicht. Die Art und Weise SEO zu betreiben bleibt gleich. Für all die vielen SEO, die nicht die Grenzen der Webmasterrichtlinien überschreiten. SEO die doch überschritten haben, werden wohl sehr fieberhaft prüfen, ob es Massnahmen gibt, mit denen die Fehltritte korrigiert werden können.
Webspam Algorithm Update bereits gestartet
Das Update wurde im Google-Blog für die nächsten Tage angekündigt. Der Start ist offenbar schon passiert, wie einige Auswertungen demonstrieren. Das bedeutet keineswegs, dass das Webspam Algorithm Update bereits abgeschlossen ist. Sicherlich werden in den kommenden Tagen weitere Änderungen zu beobachten sein.
Bemerkenswert ist, die versprochenen Bestrafungen richten sich nicht gegen einzelne Webseite, sondern gegen komplette Webpräsenzen, gegen Websites.
Gewinner und Verlierer
Indem schlechte Websites bestraft werden, können hochwertige Websites ein besseres Ranking erzielen. Erste Gewinner und Verlierer wurden bereits ermittelt.
Sistrix:
Qualitäts-Update bei Google: erste Daten
Search Metrics:
Google “Bad SEO” Update – Ein erstes Erdbeben im Shorthead
Google setzt mit dem Webspam Algorithm Update eine Reihe von Änderungen fort, die Websites mit höherer Qualität bevorzugen sollen. Im vorigen Jahr waren das Panda-Änderungen die zyklisch aktualisiert werden. Im Januar 2012 startete ein Algorithmus, der zu viel Werbung im sofort sichtbaren Bereich bestraft.
Siehe auch:
Google Blog Webmaster Zentrale
Eine weitere Maßnahme zur Belohnung hochwertiger Websites
Comments
4 responses to “Google startet Webspam Algorithm Update”
[…] Patzwaldt beschreibt in seinem Blog http://www.at-web.de sehr anschaulich aktuelle Entwicklungen im Suchmaschinen-Ranking. Google macht gerade ein Update gegen sogenannte Überoptimierung. Solche […]
Sehr schöner Artikel! Als Schweiz SEO Agentur mit Schwerpunkt Linkbuilding legen wir seit jeher Wert auf eine langfristige, nachhaltige SEO Strategie. Diese wird sich auch beim aktuellen UpDate des Google Algorithmus auszahlen. Ein langfristiger aber sanfter Ansatz ohne Übertreibungen mit der SEO ist unserer Erfahrung nach absolut zielführend ohne Risiken einzugehen, abgestraft zu werden. Wir nehmen diesbezüglich den gesunden Menschenverstand als Massstab, denn Google möchte seinem suchendem Klientel schliesslich möglichst passende Ergebnisse liefern – wenn man sich an diese Regel hält, wird man es mit der SEO auch nicht übertreiben.
Toll recherchierter und verständlicher Artikel! Mein Vorredner hat hier vollkommen Recht! Wenn ich nach etwas Suche möchte ich nicht irgendwo anderst landen. Ganz klare Sache, ich fahre ja auch nicht von Ort A nach B über C!
Langfristige und wirklich gute Optimierung dauert, hat dafür lange bestand. Wer seine Seiten so optimiert hat, zieht jetz seine konsequenzen. Ansonsten ändert sich nicht viel für die SEOs, die sich ohnehin auf gute Arbeit konzentriert haben.