Browser Google Chrome fertiggestellt für das Massenpublikum

Nach dem missglückten Start des Webbrowsers Google Chrome, wurde intensiv am Produkt gearbeitet. Innerhalb von gut drei Monaten seit dem Start verlässt Google Chrome das Beta-Stadium. Daraus lässt sich auf die Wichtigtikeit des Produktes schliessen. Denn Google Chrome ist sehr viel mehr als nur ein Webbrowser.

Google Chrome ist gemeinsam mit Google Gears das Betriebssystem für Anwendungen. Google möchte, dass ALLE Anwendungen vom persönlichen Rechner in das Internet verlagert werden. Ja natürlich, Google möchte alles Wissen dieser Welt erfassen und zugänglich machen.

Damit Google möglichst gut über seine Nutzer informiert ist, wurden nicht nur alle angesurften URL in die Google Serverfarmen übertragen. Auch jeder Tastenanschlag, der bei geöffnetem Browser getätigt wurde, fand seinen Weg über das Internet in die digitalen Archive des Suchgiganten. Daran hat sich nichts geändert. Unter dem Begriff “Address bar Suggestion” verbirgt sich der stetige Datenstrom, der in die datenhungrigen, elektronischen Speicher- und Rechenfabriken von Google fliesst. Für jeden Tastenanschlag wird geprüft, ob dazu passende Vorschläge unterbreitet werden können. Die Vorschläge basieren auf den mit diesem Browser besuchten Webseiten. Die Browser Historie ist auf dem Computer der Nutzer gespeichert. Das ist sehr nützlich und wird seit der Version 3 auch beim Mozilla Firefox eingesetzt. Es gibt jedoch gerade deshalb keine schlüssige Erklärung, warum diese Daten mit jedem Tastenananschlag zu Google wandern.

Aus diesem Datenstrom, den die derzeit 10 Millionnen Nutzer erzeugen, selektiert Google 2% der Daten für die dauerhafte Speicherung. Innerhalb von 24 Stunden soll eine Anonymisierung der Daten erfolgen. Es gibt für Google Chrome eine Reihe weiterer Anlässe Daten “nach hause” zu funken.

Für Seiten die eine 404-Fehlermeldung (Seite nicht vorhanden) zurückgeben, werden ähnliche oder alternative Seiten von Google vorgeschlagen.

IP-Adressen werden im Voraus geladen. Für jede besuchte Webseite werden im Hintergrund IP-Adressen für Webseiten geladen, auf die verwiesen wird. Damit sollen Folgeseiten schneller geladen werden.

Phishing und Malware
Jede besuchte URL wird übermittelt um notfalls Warnungen anzuzeigen, falls eine Website schädlich sein könnte.

Nutzerstatistik und Crash-Report
Neben Daten, die ausschliesslich dann übertragen werden, wenn Probleme mit dem Browser auftreten, fliesst mit dieser Option wiederum ein stetiger Datenstrom, da jeder Tastenschlag registrert wird.

Abgesehen vom Datenhunger ist Google Chrome eine interessante Browser-Alternative. Seit der ersten Ausgabe von Google Chrome wurde die Geschwindigkeit durch Weiterentwicklung der JavaScript Engine um das 1,4 bis 1,5-fache erhöht. Weitere Geschwindigkeitszuwächse sind geplant. Betrachten von Videos soll jetzt stabiler funktionieren und weniger Browserabstürze verursachen.

Verwaltung, sowie Import von Bookmarks aus anderen Browsern wurden verbessert.

Zukünftig sollen Formulare automatisch ausgefüllt werden können.
RSS-Unterstützung ist ebenfalls geplant.
Auf der Entwicklerplattform für die – Google Chrome zugrunde liegende – Open Source Software Chromium, sollen künftig Erweiterungen für MacOS und Linux bereitgestellt werden. Derzeit wird Google Chrome nur für Windows XP / Vista ab Service Pack 2 (SP2) angeboten.

Siehe auch Beiträge:
Google Chrome – Weniger Browser, mehr Betriebssystem

Hamburgs Datenschutzchef – Google nicht zu viel anvertrauen

Der Webbrowser Google Chrome will gläserne Nutzer

Google Chrome – Browser zum Download bereit

Google mit eigenem Webbrowser – Chrome

Website zum Download: Google Chrome

Google Chrome Help: General Privacy: Privacy Options Overview


Posted

in

by

Comments

2 responses to “Browser Google Chrome fertiggestellt für das Massenpublikum”

  1. Luke Avatar
    Luke

    “Es gibt jedoch gerade deshalb keine schlüssige Erklärung, warum diese Daten mit jedem Tastenananschlag zu Google wandern.”

    – Na weil sonst keine Ergebnisse zurückkommen, oder sollten alle Webseiten und Keywords auf den Computer drauf? Dann wär er sicher auch so schnell was?

    Generell würde ich das ganze nicht als Datenhunger bezeichnen. Eine Umfrage bezeichnet man doch auch nicht mit Datenhunger.

  2. Klaus Avatar
    Klaus

    Hallo Luke,

    – Die Browser-Historie ist bereits auf unseren Computern gespeichert.

    – In einer Umfrage bestimmen die Befragten selbst ob sie teilnehmen möchten.