Hamburgs Datenschutzchef – Google nicht zu viel anvertrauen

Der Leiter der Hamburger Datenschutzbehörde Hartmut Lubomierski erklärt in einem Interview gegenüber Welt Online, warum man im Internet sehr behutsam mit der Verbreitung von persönlichen Informationen umgehen sollte. Dass es in diesem Fall vorrangig um Google geht ist nicht verwunderlich, da die Google Germany GmbH ihren Sitz in Hamburg hat.

Lubomierski rät von der Nutzung des neuen Webbrowser Google Chrome ab. Der Browser überträgt sehr viele Daten zu Google. Das kann man ausschalten, aber es ist nicht die Standardeinstellung. Und damit datenschutzrechtlich fast missbräuchlich, erklärt Lubomierski. Die Rechtslage müsste verändert werden, damit die Übermiuttlung solcher Daten nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Nutzer geschehen kann.

Google Analytics ist ebenso bedenklich, da von Google die Adressen der Rechner gespeichert werden, die Seiten mit dem Analytics Code abrufen ohne dass die Nutzer darüber informiert werden.

Google Maps und Google Earth hält Lubomierski für persönlichkeitsgefährdend:

Google schießt mittlerweile Satelliten hoch, und irgendwann werden Sie ein ganz besonders scharfes Bild gegen Geld bekommen. Und das ist dann ein richtiger Eingriff.

Diesen Tipp gibt Hamburgs oberster Datenschützer zum Verhalten im Internet:

Online gibt es keine Privatsphäre. Bewegen Sie sich im Netz so, dass Ihr künftiger Arbeitgeber und auch ihre künftige Schwiegermutter damit auch leben können – denn die werden Sie auch googeln.

Lubomierski beklagt, dass es mit Unternehmen sehr schwierig ist über Datenschutz zu reden:

Die fahren sehr schnell Rechtsanwälte auf.

Das Interview mit Hartmut Lubomierski führte Florian Hanauer, veröffentlicht in Welt Online am 10. September 2008:
Hamburgs Datenschützer warnt vor Google
Website:
Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte

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