Google mit eigenem Webbrowser – Chrome

Die Beta-Version des Webbrowsers Google Chrome soll heute, Dienstag 2. September 2008 starten und in 100 Ländern verfügbar sein. Der Open Source Browser Google Chrome soll schneller als andere Browser Webseiten laden und Anwendungen laufen “viel besser”.

Erst kürzlich hat Google weitere Unterstützung für das Mozilla Browserprojekt zugesagt. Bis 2011 sind dem Mozilla projekt Gelder von Google sicher. Dennoch arbeitete Google schon seit einiger Zeit an einem eigenen Browser.

Nicht zuletzt die sichere Ausführung der Google Gears dürfte Anlass sein, einen Browser zu entwickeln der für diese Anwendungen massgeschneidert ist. Die Entwickler von Google Gears bemängelten, dass gängige Browser nur Einzelanwendungen verarbeiten können. Es ist nicht vorgesehen, dass mehrere Prozesse gleichzeitig ablaufen, was den Browser natürlich stark ausbremst. Wenn z.B. eine JavaScript Anwendung aufgerufen wird, ist der Browser praktisch lahmgelegt bis die Anwendung die Kontrolle wieder an den Browser zurückgibt. Notwendig ist deshalb eine Multi-Thread Browser der mehrere Anwendungen unabhängig voneinander verarbeiten kann. Die allgemeine Funktion des Browsers sollte durch die Verarbeitung von Anwendungen nicht eingeschränkt werden.

Natürlich gibt es weitere Argumente für den Google Browser, die sich vor allem auf Unzulänglichkeiten der auf dem Markt befindlichen, gängigen Browser stützen.
Ein Webbrowser
– muss schnell starten
– muss Seiten schnell laden
– muss stabil laufen ohne Crash
– Webanwendungen die auf JavaScript basieren können sehr viel schneller laufen
– muss sicherer sein, z.B. gegen Malware und andere Attacken die sich aufgrund von Schwachstellen im Browser ergeben

Google Chrome kommt schlicht und einfach wie die Google-Startseite daher. Der Browser soll praktisch den goldenen Mittelweg zwischen zu wenig und zu viel technischen Möglichkeiten.

Heutzutage werden vor allem Anwendungen im Browser ausgeführt, nicht nur Webseiten betrachtet argumentieren die Google Chrome Entwickler. Nutzer schauen sich Videos an, Chatten miteinander, vertreiben sich die Zeit mit Online-Spielen,…

“Alles Anwendungen die nicht existierten als der erste Browser entwickelt wurde. Wäre es nicht gut deshalb einen Browser völlig neu zu entwickeln?”

Dies Frage kommt sehr rhetorisch daher und vermittelt den Eindruck als würden Browser sich nicht mit den Anwendungen im Web weiter entwickeln.

Der Broser arbeitet mit Tabs, die jeweils eine geöffnete Webseite repräsentieren. Eine neue Verarbeitungsanwendung für JavaScript beschleunigt dievrse Anwendungen und verarbeitet diese einzeln. Webanwendungen können in einem separten Browserfenster starten, ohne Adressleiste und Toolbar. Egal welche Anwendung in einem Browserfenster läuft, diese können nicht andere Anwendungen oder den gesamten Computer beeiträchtigen. Da die Anwendungen in einer sogenannten Sandbox laufen, können sie separat geschlossen worden, ohne dass z.B. der gesamte Browser betroffen wäre.

Das ist erst der Anfang, versprechend die Google Entwickler. Der Browser ist weit entfernt von der Fertigstellung.

Gewiss. Schauen wir uns andere Browser an, bleibt festzustellen, dass Browser niemals fertigestellt sein werden. Die ständige Entwicklung im Internet fordert die ständige Weiterentwicklung der Webbrowser.

Den Google Browser als Open Source herauszugeben, wird die Entwicklung von Anwendungen für diesen Browser beschleunigen. Ebenso wie es für den Webbrowser Mozilla bereit unzählige Anwendungen, meist in der Form von Plug-Ins, gibt, wird sich eine Schaar freiwilliger Entwickler um Erweiterungen für Google Chrome bemühen. Es wird interessant sein zu sehen, welchen Marktanteil Google mit seinem Browser erringen kann. Und auch, wer dafür Anteile abgeben muss. Vorrangig kommen dafür die beiden meistgenutzten Browser Mozilla und Internet Explorer in Frage.

Website mit den Comics, welche den Webbrowser Google Chrome erläutern:
Google Chrome Comic