Twitter Suche steckt Yahoo! und Bing in die Tasche

24 Milliarden Suchanfragen werden monatlich auf Twitter abgesetzt, weltweit. Zum Vergleich der Grössenordnung: In den USA betrug im Mai 2010 die Zahl sämtlicher Suchanfragen 15,9 Milliarden.


Pro Tag landen 800 Millionen Suchanfragen bei Twitter, berichtet Venturebeat gestern. Der Beitrag bezieht sich auf eine Aussage von Biz Stone, Twitter-Mitbegründer, während des Aspen Ideas Festival. Die Steigerung gegenüber den Zahlen vom April 2010 um 33% ist eine stolze Entwicklung. Noch beachtlicher ist diese Zahl im Vergleich mit führenden Suchmaschinen. Die jüngsten Daten für weltweite Suchanfragen wurden im Dezember 2009 von ComScore veröffentlicht.

Suchanfragen pro Monat, weltweit

  • Google: 88 Milliarden
  • Yahoo!: 9.4 Milliarden
  • Bing: 4,1 Milliarden
  • Twitter: 18 Milliarden

Die Zahlen von Google, Yahoo! und Bing schliessen alle Möglichkeiten der Suche im Web ein. Für Google werden beispielsweise YouTube, die Bidler-, News-, Produktsuche usw, zur Websuche hinzu gezählt.

Während die Suchanfragen der führenden Suchmaschinen von einer unabhängigen Stelle (ComScore) ermittelt wurden, basiert die Twitter-Zahl auf einer Aussage aus der Führungsetage von Twitter.

Twitter selbst bietet eine Suchmöglichkeit, die aber nur zu einem geringen Teil zu der genannten Zahl beiträgt. Vielmehr sind es Suchanfragen aus externen Quellen, welche die selbstgeführte Twitter-Statistik puschen.

Viele Webseiten binden Widgets ein, die permanente Anfragen senden, um aktuelle Tweets zu liefern. Sehr viele Anfragen laufen über die Twitter-API. Darüber stellen Clients der Dienste von TweetDeck und Seesmic Suchanfragen, aber auch viele andere Angebote mit Twitter-Bezug, wie TweetMeme und Co.

Automatische Suchanfragen bringen einen hohen Anteil zum Suchvolumen. Das liegt in der Natur des Twitter-Angebotes. Viele Suchmöglichkeiten basieren darauf, die aktuellesten Meldungen durchscrollen zu lassen. Jede Aktualisierung ist im technischen Sinne eine Suchanfrage.

Suchmaschinen wie Google und Bing hingegen, werden eher nicht über einen längeren Zeitraum mit der gleichen Suchanfrage “bombardiert”. Beide Suchmaschinen bieten als “Echtzeitsuche” Treffer von Twitter. Die Anfragen laufen jedoch nicht über die Twitter-API und gehen deshalb nicht in die Twitter-Statistik ein.

Twitter sieht sich selbst als ein Informationsnetzwerk, nicht als Soziales Netzwerk.

Für Werbetreibende können die Twitter-Zahlen an Bedeutung gewinnen, da seit April 2010 Promoted Feeds zum Beginn der Twitter Suchergebnisse geschaltet werden.

Promoted Tweet auf Twitter. Beispiel

Website: Twitter

Kim Mai Cuttler, Venturebeat: Twitter search queries up 33 percent from April to 800 million per day
Danny Sullivan, Search Engine Land:
Twitter does 19 Billion searches per Month…


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One response to “Twitter Suche steckt Yahoo! und Bing in die Tasche”

  1. Igor Avatar

    Wow damit hätte ich nicht gerechnet. Wenn es so weiter geht, dann muss sich auch Google warm anziehen…