Ladezeit von Webseiten als Rankingfaktor

Was für Google AdWords bereits seit Mai 2008 gilt, kann für das organische Google-Listing im Jahr 2010 Realität werden. Das Ranking der Webseiten wird voraussichtlich die Ladezeit der Webseiten berücksichtigen. Wie stark die Ladezeit einer Seite das Ranking beeinflusst bleibt noch offen.

Google hat gute Gründe ein schnelles Web zu wollen. Am Donnerstag wurde das Open Source Projekt eines Computer-Betriebssystems – Chrome OS – im Google Chrome Blog beschrieben. Das Google Betriebssystem basiert ausdrücklich auf Webanwendungen. Die Nutzung von Anwendungen, die nicht auf dem Computer installiert sind, setzt schnelle Internetverbindungen voraus.

Darüber hinaus sollen alle Angebote schnell sein. Die Google Gründer Larry Page und Sergey Brin wünschen sich ein Netz, in dem man so schnell wie in einem Magazin blättern kann. Um diesen Anspruch zu erfüllen, darf es praktisch keine spürbaren Ladezeiten für Webseiten geben. Es ist jedoch kaum anzunehmen, dass sämtliche Seiten degradiert werden, welche diesen Anspruch nicht erfüllen. Google könnte derzeit kaum Seiten liefern, die diesem Anspruch gerecht werden. Realistischer scheint, dass eine Schwelle von mehreren Sekunden zugrunde gelegt wird, bevor der Einfluss auf das Ranking überhaupt greift.

Google würde gut daran tun, im Gegensatz zur bisherigen Praxis, eindeutige Werte zu setzen, welche das Ranking beeinflussen. Es würde doch mächtig den Ehrgeiz der Webmaster anstacheln wenn zu erfahren wäre:
“Diese Seite könnte drei Plätze besser ranken wenn die Ladezeit auf mindestens 0,8 Sekunden minimiert würde.” Klar, würde es sofort Gegenstimmen geben. Flash-Anwendungen und andere aufwendige Animationen werden in solch einem Web bestraft. Auch grosse Bilder. Doch was ist ein Magazin ohne optische Darstellungen? Es sieht nach einem Kompromiss aus, der sich im Ranking wiederspiegeln könnte. Einfluss auf das Ranking ja, aber nur ein bisschen.

An dieser Stelle spiegelt sich einmal mehr die Machtrolle wieder, die eine führende Suchmaschine im Internet innehält. Technische Forderungen lassen sich über diese Machtposition durchsetzen. Das Ranking ist ein ausreichender Zwangsfaktor um Webmaster zu beinflussen.

Google Ingenieur Matt Cutts meint in einem Interview, schnelle Seiten sollten einen Bonus bekommen. Seiten die schrecklich langsam laden stellen keine gute Erfahrung für Nutzer dar.

Siehe auch:
Outspoken Media – Pubcon Smackdown Session

Announcing the Chromium OS Open Source Projekt


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2 responses to “Ladezeit von Webseiten als Rankingfaktor”

  1. SEOnaut Avatar

    Nun ist leider das, was Matt sagt nicht immer richtig. Die Tolerenz im Bereich Ladezeiten war schon immer sehr hoch und das hatte einen guten Grund. Leider ist das Netz bei Weitem nicht so perfekt, wie es Google haben will.

  2. Option IT Avatar
    Option IT

    Seiten mit schnellen Ladezeiten werden belohnt und zwar am allermeisten von den Webseiten Besuchern. In der schnellen Welt des Internets wollen User auch schnell surfen. Nach Anklicken eines Links nimmt die Nervosität ab 2 Sekunden Ladezeit schon stark zu möchte ich behaupten. So ist der Anreiz für den User auf jeden Fall höher, die erscheinende Webseite auch zu lesen und weitere Unterseiten zu besuchen.
    Allein dieses User Verhalten wird ja von Google belohnt und ist unter anderem auf die Ladezeiten zurück zu führen.
    Möglicherweise werden auch die Millisekunden direkt in der internen Bewertungsformel von Google belohnt, aber da multimediale Inhalte, die ja Zeit zum Laden brauchen wiederrum den User zu mehr Aktion animieren, sollte man einen gesunden Kompromiß für seine Webseite finden.