Rich Snippets

Rich Snippets nennt Google die Lieferanten zusätzlicher Informationen in der Ergebnisliste. Das besondere an diesen Daten ist, die Informationen werden in speziellen, semantischen Formatierungen, strukturiert hinterlegt. Zunächst handelt es sich um Daten für Bewertungen/Tests, Produkte, Firmen/Organisationen und Personen. Durch die Kennzeichnung, die für normale Nutzer nicht sichtbar ist, können z.B. Informationen über Personen oder Firmen gleichen Namens besser auseinandergehalten werden.


Besucher die beim lesen der bisherigen Zeilen an ein Déjà-vu-Erlebnis denken, oder täglich grüsst das Murmeltier ;-), sind mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits über die Rich Snippets informiert. Google hat diese Info im Mai 2009 veröffentlicht. Mag sein, dass Sie dennoch mit diesem Beitrag eine andere Sichtweise auf das Thema bekommen 😉

Rich Snippets könnten einen wichtigen Beitrag zum semantischen Web leisten. Vorausgesetzt sie werden eingesetzt wie erwartet.

Bewertungen sollen beispielsweise für die Ergebnisliste als strukturierte Daten zusammengefasst werden.
Restaurants, Filme, Produkte, alles was sich bewerten lässt, könnte mit den strukturierten Daten ergänzt werden.

rich snippets google

Diese aggregierten Daten haben aus meiner Sicht einen nicht zu übersehenden Nachteil. Sie können nur den aktuellen Stand der Bewertungen wiedergeben. Angenommen eine Restaurantbeschreibung erhält 7 Bewertungen und wird mit diesem Stand in einem der vorgeschlagenen Datenformate (Microformats oder RDFa) abgelegt. Nach wenigen Tagen hat sich vielleicht die Anzahl der Bewertungen sowie der vergebenen Bewertungspunkte deutlich verändert. Webmaster, die mit Rich Snippets arbeiten möchten, müssen nun ständig ein Auge darauf haben um die Daten neu einzupflegen oder sie riskieren falsche Informationen zu liefern.

Die Definition der strukturierten Daten ist ziemlich einfach. Mit den vom CSS-Format bekannten class- Element werden die Formate definiert. Innerhalb beliebiger HTML-Tags werd mit class=”title” der Titel einer Person beschrieben (Professor, Doktor, Ingenieur usw.). Speziell diese Microformat könnte leicht zu Fehlinterpretationen führen, wenn etwa Textteile als Titel per CSS formatiert wurden.

Keine Verwechslungsgefahr bietet das RDFa-Format wo die gleiche Eigenschaft einer Person so defiiniert wird: property=”v:title”
Google behandelt beide Formate gleichwertig. Es steht Ihnen als Nutzer frei, eines der beiden Formate zu wählen.

Google gibt keine Garantie, dass die Daten tatsächlich in der Ergebnisliste angezeigt werden. Momentan handelt es sich um einen Test. Sie haben die Möglichkeit sich für den Test zu bewerben. Über eine spezielle Seite können Sie Google, nach vollendetem Werk, bis zu 4 Seiten mitteilen, welche strukturierte Daten enthalten:
Interested in Rich Snippets?

Zunächst werden die Rich Snippets verwendet um die Treffer der Ergebnislisten zu bereichern. Verständlich, denn so wird für viele Nutzer schnell sichtbar, falls die Daten missbraucht werden. Theoretisch können beliebige Worte zwischen die semantischen Tags geschrieben werden.

Um zukünftig weitere sematische Auszeichnungen auswerten zu können, müssten Suchmaschinen wie Google erkennen können, welche Worte oder Zeichenketten für bestimmte semantische Auszeichnungen zulässig sind. Vielleicht noch realtiv einfach wäre da für Postleitzahlen zu realisieren. Diese müssen z.B. in Deutschland nicht länger und nicht kürzer als 5 Zahlen sein. Das hört sich simpel an. Für andere semantische Beschreibungen lassen sich mit einiger Phantasie weitere Kontrollmechanismen konstruieren.

Das Problem ist jedoch, für jeden neuen Algorithmus, die Skalierbarkeit. Die Anwendung auf unzählige Milliarden Webseiten verlangt nach leichten und robusten Formeln für die Berechnung. Die Entwicklung robuster Spam-Algorithmen für semantische Auszeichnungen ist sicherlich noch ein weites Feld. Spam-Algorithmen haben zudem immer die unangenehme Eigenschaft Kollateralschaden zu hinterlassen.

Ganz sicher sind führende Suchmaschinen die richtigen Instrumente um semantische Auszeichnungen im Internet populär zu machen.

Rich Snippets können für benutzerdifinierte Google Suchmaschinen(CSE) sowie die Google Websitesuche eingesetzt werden. Treffer können dort noch etwas mehr Informationen enthalten:

rich snippets 2

Klar, hier hat Google recht gut die Kontrolle, weil sich die Betreiber über ihren Google Account anmelden müssen. Bei Missbrauch kannn relativ leicht der Account gesperrt werden.

Einige Leser mögen sich fragen warum dieser Beitrag so häufig den Missbrauch erwähnt. Denken Sie bitte an die missbräuchliche Nutzung des Meta-Tags Keywords der ebenfalls Informationen enthält die nicht sichtbar sind. Gerwiss einen Unterschied gibt es. Die Daten innerhalb der semantischen Auszeichnung sind nicht versteckt. Unsichtbar bleibt jedoch wie die Daten semantisch verknüpft sind.

Google ist sehr optimistisch, dass sich zukünftig einiges tun wird, bezüglich strukturierter Daten in Webseiten. Google will zusammen mit Partnern ein Vokabular erstellen, welches von diversen Google-Diensten und anderen Anbietern gelesen werden kann.

Die Verwendung strukturierter Daten ist keine Garantie für die Anzeige von Rich Snippets in den Treffern der Google Ergebnisliste. Momentan gibt es keine Anzeichen dafür dass die Inhalte der Rich Snippets zum Ranking beitragen.

Es ist jedoch damit zu rechnen, dass Nutzer häufiger auf entsprechende Treffer klicken, versichert Google.

Google hat über Tests herausgefunden, dass die Rich Snippets eine gute Nutzererfahrung vermitteln. Strukturierte Daten werden zukünftig stark an Bedeutung im Internet gewinnen. Google ist als führende Suchmaschine die ideale Institution um die Einführung strukturierter Daten zu unterstützen und voranzutreiben. Die Vision von Tim Berners Lee (Erfinder des WWW) zum Semantic Web wird auf diesem Weg im frei zugänglichen Internet vorangetrieben.

Codebeispiele und vertiefende Informationen finden Sie auf nachfolgenden Seiten:

Google Webmaster Zentrale Blog:Neu: Rich Snippets

Microformate

W3C: RDFa


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