Richtlinien zur Spamerkennung für Quality Rater

Für Websitebetreiber ist es interessant zu wissen, in welche Fallen sie tappen können. Die Erkennung von Spam ist ziemlich kompliziert. Google gibt zahlreiche Richtlinien für Webmaster, welche erläutern was unter Spam zu verstehen ist, bzw. konkrete Qualitätsrichtlinien. Zur Überprüfung dieser Richtlinien beschäftigt Google Personen, welche die Ergebnislisten ansehen und die Treffer nach ihrer Nützlichkeit beurteilen. Die Bewerter erhalten dafür konkrete Anleitung.

Kürzlich kursierte ein Dokument, das an sich nicht wirklich neu ist. Es handelt sich um Änderungen und Ergänzungen einer früheren Richtlinie zur Spamerkennung für Quality Rater. Bereits im Juni 2005 informierte Henk van Ess ausführlich über die Google Quality Rater auf seiner Website Searchbistro.

Nachfolgend einige Anhaltspunkte welche die Quality Rater zur Spambewertung an die Hand bekommen. Diese Informationen sind gewiss nützlich für Webmaster, die wissentlich oder unwissentlich, bestimmte Techniken einsetzen:

Als Spam wird bewertet:

– 100% Frame

– Heimliche Weiterleitungen
Nicht alle Weiterleitungen sind heimlich oder betrügerisch. Werden den Suchmaschinen andere Inhalte präsentiert als den Besuchern, ist das aus Sicht der Suchmaschinen als Spam zu klassifizieren.

– Unsichtbarer Text , Unsichtbare Links
Mit der Tastenkombination Strg-A lässt sich sämtlicher Text auf einer Website markieren, auch Text der in gleicher Farbe wie der Hintergrund präsentiert wird.

– Pornographie auf abgelaufenen Domains

– Sekundäre Suchergebnisse, Pay-per-Click
Als Beispiel wird eine Kopie des Open Directory Project (ODP) genannt. Die Daten des ODP sind frei zugänglich und können von jedem Websitebetreiber kostenfrei genutzt werden. Die Präsenz von Google AdSense auf Seiten, die Treffer des ODP präsentieren und lediglich eine Kopie darstellen, erklärt Google für anstössig. Die im Dokument erwähnte Beispiel-Site zeigt Treffer des ODP mit Google Adwords im Kopfbereich ergänzt. Es handelt sich lediglich um eine Kopie des ODP-Webverzeichnisses. Google möchte nicht doppelte Inhalte fördern.
Normale Verzeichnisse und andere Sites mit Ergebnislinks, die nicht über Affiliate-Pay-per-Click Programme gelenkt werden, sind in der Regel nicht anstössig.

– Dünne Affiliate Sites
Unterschieden wird zwischen Seiten, die zusätzlichen Mehrwert zum Affiliate-Programm liefern und Sites die eine reine Kopie des Originalanbieters darstellen. Reine Kopien, die nur zum Originalanbieter weiterleiten um Provision zu kassieren, sollen als anstössig kopiert werden. Verweise die u.a. über folgende Affilliate-Provider geleitet werden, können laut Google als “Dünne Affiliates” gekennzeichnet werden: qksrv.net, bfast.com, myaffiliateprogram.com, webmasterplan.de, zanox-affiliate.de
Auch eine Website die verschiedenste Dienste eines Anbieters, z.B. von Amazon.com, kombiniert anbietet, wird als Dünner Affiliate angesehen

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Ratings von Vital (höchste Bewertung) bis Off-Topic (niedrigste Bewertung).

– Vital (Wesentlich)
Websitebtreiber die an mehreren Ecken im Web aktiv sind, z.B. eine Website und ein Blog betreiben sowie in sozialen Netzwerken aktiv sind.

– Useful (Nützlich)
Die Frage wird richtig beantwortet. Die Antwort ist nicht zu breit gefächert und nicht zu speziell.

– Relevant
Seiten bieten weniger wertvolle Eigenschaften als “nützliche” Seiten. Relevante Seiten werden als weniger umfassend beschrieben, kommen von einer weniger vertrauenswürdigen Quelle oder befassen sich nur mit einem wichtigen Aspekt der Frage. Z.B. wird die Frage nach einer Übersicht von Laptop-Computern nur mit einer ausgewählten Zahl (5 oder so), statt mit einer umfassenden Vorstellung von Typen beantwortet, soll die Antwort als relevant bewertet werden, nicht als nützlich.

– Not Relevant
Seiten die nicht hilfreich zur Beantwortung der Frage sind, aber in irgend einem Zusammenhang mit dem Thema stehen. Z.B.: Veraltet, zu regional, zu speziell, zu breit gefächert.

– Off-topic (Am Thema vorbei)
Kein thematischer Zusammenhang zur Anfrage vorhanden.

Seiten können nicht beurteilt werden wenn:

– Didn’t Load
Seite kann nicht geladen werden, liefert ein 404 – Seite nicht vorhanden, 403 – Zugriff verboten, Produkt nicht gefunden, Server Zeitüberschreitung, Anmeldung notwendig usw.

– Foreign Language
Ausländische Sprache. Das Ergebnis erscheint in einer anderen Sprache als die gestellte Anfrage. Anworten in englischer Sprache sind niemals fremdländisch. Hmmm…

– Unratable
Ist sich ein Quality Rater nicht sicher, kann er angeben, dass er nicht in der Lage ist, die entsprechende Seite zu bewerten.

Bewertung als Spam

– Not Spam
Es werden keine betrügerischen Techniken eingesetzt

– Maybe Spam
Hat der Quality Rater das Gefühl es handelt sich um Spam, findet aber keine Bestätigung, kann er angeben, dass es sich vielleicht um Spam handelt.

– Spam
Seiten bei denen der Bewerter das Gefühl hat, die Seiten verstossen gegen die Google Qualitätsrichtlinien.

– Flags
werden gesetzt, wenn Seiten der sofortigen Aufmerksamkeit bedürfen. Das ist der Fall, wenn Seiten pornografische Inhalte bzw. schädlichen Code enthalten.

Siehe auch Beiträge: Google sucht Qualitätsbewerter

Passive menschliche Wertung der Google Suchergebnisse

Suchmaschine Google arbeitet mit Redakteuren

The Googles Quality Raters Handbook
Updated Google Quality Rater Guidelines


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One response to “Richtlinien zur Spamerkennung für Quality Rater”

  1. Website Boosting Avatar

    Relevant oder nicht relevant ist natürlich nur eine temporäre Aussage. Wenn heute ein Suchergebnis auf Seite X zeigt und der Text dort nützlich ist, kann das morgen schon anders sein…

    Was bedeutet 100% Frame? Dass kein No-Frame-Bereich angegeben wurde? Es finden sich aber doch eine Menge (relativ gesehen) Frame-Seiten im Index? Und wozu braucht Gurgel Menschen, um 100%-Frame festzustellen? Das geht doch maschinell viel schneller?

    Englisch ist keine Fremdsprache… lach. Jetzt weiß ich, warum die Franzosen ständig neue Suchmaschinen haben möchten… Schon schlimm genug, wenn in Paris die Mickey Mouse französisch rumbrabbelt… 😉