Doppelte Inhalte

Welche Probleme entstehen, wenn doppelte Inhalte im Internet publiziert werden? Häufig werden ganz unbewusst doppelte Inhalte produziert. Z.B. durch die Nutzung von Software für Foren, Blogs CMS usw. Beiträge werden in unterschiedlichen Rubriken abgelegt, Druckversionen einer Seite liefern doppelte Inhalte. Unklarheiten die sich klären lassen.

Doppelte (mehrfache) Inhalte werden von Suchmaschinen nicht gern gesehen, weil Nutzer vielfältige Treffer wünschen. Tauchen in einer Ergebnisliste mehrfach gleiche Treffer auf, ist das für Nutzer ziemlich nervig. Das Ziel der Suchmaschinen ist, doppelte Inhalte in den Ergebnislisten zu vermeiden.

Im Google Webmaster Central Blog finden wir Hinweise, wie Google doppelte Inhalte betrachtet.

Als doppelte Inhalte werden bedeutende Bereiche von Inhalten angesehen, die entweder komplett übereinstimmen oder sehr ähnlich sind. Ungenaue Verlinkung, mehrere URL für eine Seite sorgen dafür, dass Suchmaschinen doppelte Inhalte vermuten.
Obwohl inhaltlich indentisch, werden mehrere Versionen eines Textes in unterschiedlichen Sprachen nicht als doppelte Inhalte angesehen. Auch gelegentliche Zitate zählen nicht als doppelte Inhalte.

Tipps für Webmaster zum aktiven Umgang mit doppelten Inhalten:

– Statt den Algorithmen von Google zu überlassen, welche die geeignete Version (Z.B. Web- oder Druckversion) ist, sollten Webmaster eine Version in der Datei robots.txt sperren.

– Nach der Umstrukturierung einer Website sollten die Besucher mit 301 (permanenten) Weiterleitungen geführt werden.

– Konstante interne Verlinkung hilft, Missverständnisse zu vermeiden. Es wird nicht empfohlen auf eine Seite in unterschiedlicher Form zu verlinken. /verzeichnis/, /verzeichnis, /verzeichnis/index.htm meinen eine Datei, sind aber unterschiedliche Links.

– Wann immer möglich sollten Top-Level Domains verwendet werden. Das sind vorrangig Länderdomains. Inhalte für Nutzer aus Deutschland sollten auf einer .de Domain zu finden sein. Das heisst, ein internationales Unternehmen mit mehrsprachigem Webauftritt sollte vorrangig für jedes Land eine separate Länderdomain statt Unterverzeichnissen anlegen.

– Jeder Beitrag, der zeitgleich auf anderen Web-Seiten veröffentlicht wird, sollte immer einen Link zum Original enthalten.

– Inhalte die sich auf jeder Seite wiederholen, sollten Sie möglichst kurz halten. Etwa Verweise auf Impressum und Copyright.

– Seiten die (noch) als reine Platzhalter dienen sollten Sie vermeiden.

– Sie sollten sich mit der Technik ihres Publikationssystems vertraut machen um herauszubekommen, in welcher Art und Weise doppelte Inhalte produziert werden.

– Wenn Sie Verweise von anderen Domains mit www. und ohne www. erhalten, können Sie mit Hilfe der Webmaster Tools von Google mitteilen, welche Form der Verweise erfasst werden soll.

– Webmaster müssen sich keine all zu grossen Sorgen darüber machen, wenn andere Websites unerlaubt Inhalte verwenden. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass solche Seiten die Position der eigenen Domain negativ beeinflussen können. Website-Betreiber die einen Diebstahl ihrer Inhalte feststellen, sollten einen DMCA request ausfüllen um das Eigentum der Inhalte zu beanspruchen und Google die Gelegenheit einzuräumen, die andere Seite entsprechend zu behandeln.

Deftly dealing with duplicate content


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6 responses to “Doppelte Inhalte”

  1. Mario Avatar

    Wenn die Empfehlung lautet, unterschiedliche Sprachen nicht auf einer Domain, sondern auf Länderdomains zu halten – macht nicht die Aufteilung Probleme/ Nachteile im Hinblick auf den PageRank?
    Statt einer zentralen Domain verteilen sich die Backlinks dann auf z. B. 5 unterschiedliche Domains. Dann habe ich 5 Domains mit PR 4 statt einer mit PR 6 oder gar 7?
    Hmmm… bin am grübeln…

  2. Peter Avatar
    Peter

    Was heißt “… Nach der Umstrukturierung einer Website sollten die Besucher mit 301 (permanenten) Weiterleitungen geführt werden.”?
    Warum sollte ich Besucher umleiten und wohin, wenn ich die Website Umstrukturiere? Also neu aufbau unter der gleichen Domain. Das verstehe ich nicht!?

  3. Klaus Avatar
    Klaus

    @Mario
    Die Aufteilung wird sich in der Regel nachteilig auf den PageRank auswirken, da rein rechnerisch weniger externe Links pro Domain zur Verfügung stehen. Zu berücksichtigen ist allerdings auch die Stärke der verweisenden Domains. In der Praxis mag das heissen, die Länderdomains haben nicht alle den gleichen PR. Bezogen auf Dein Beispiel würde ich schätzen, eine Domain schafft es, den PR 6 zu behalten, zwei Domains bekommen vielleicht einen PR 5, zwei einen PR 4. Das hängt u.a. davon ab, wie stark eine Domain im jeweiligen Land sein kann. Alle hier genannten PR-Werte sind spekulativ und nicht allein entscheidend für ein gutes Ranking. Wir wissen genau, dass viele andere Faktoren ebenfalls für das Ranking herangezogen werden.
    Aus der Sicht der Betreiber von Websites mag dieser Tipp von Google nicht optimal sein, doch das muss Google nicht stören. Google will vorrangig die besten Ergebnisse liefern, nicht immer und überall das Beste für Webmaster tun.

  4. Klaus Avatar
    Klaus

    @Peter
    Umstrukturierung einer Domain kann heissen, Dateien werden in andere Verzeichnisse verschoben, Verzeichnisse und Dateien werden gelöscht, neue Verzeichnisse und Dateien angelegt. Bereits wenn eine Datei verschoben wird, bekommt sie eine neue Internetadresse (URL). Das heisst, an der alten Internetadresse ist die Datei nicht mehr zu finden, nur noch an der neuen Internetadresse. Da Suchmaschinen Web-Seiten in unterschiedlichen Intervallen auf Änderungen untersuchen, wird erst nach einer gewissen Zeit (1 Tag bis ca. 2 Monate) in der Ergebnisliste die neue Seite erscheinen und die alte Seite gelöscht sein. Das heisst, bis zu 2 Monate klicken Besucher auf ein Ergebnis das ins Nichts führt, weil die Seite an dieser Internetadresse nicht mehr zu finden ist. Besser ist es, wenn der Betreiber der Website dafür sorgt, dass die Besucher sofort und ohne Umstände auf die neue Internetadresse weitergeleitet wird. Dann gehen Besucher nicht verloren.

  5. Zoran Avatar
    Zoran

    Ich habe auch das Problem, das ich einige Seiten wegen der Navigation doppelt ablegen muss, damit das dazugehörige Untermenü immer richtig ist.
    Wenn ich nun deine Tipps umsetzen würde, und erstens einen Link zum Original setze, und zweitens die Kopie in der robots.txt sperre, dürfte Google und Co. doch nichts dagegen haben, oder?

  6. mario Avatar

    @Zoran:
    Sicherheitshalber kannst Du in den Metatags der “alten” Seiten ja auch noch ein “noindex” einsetzen. Wenn Du nun noch von allen alten Seiten einen zentralen Link auf die Startseite hast und eben nicht auch “nofollow” setzt, dürfte das möglicherweise Deinem Pagerank sogar gut tun…grins.
    DAS wiederum funktioniert natürlich nur (wenn es funktioniert, aber die Chancen stehen nicht schlecht), wenn Du den Bereich nicht in der robots.txt aussperrst.