Vorderste Platzierung zählt

Es ist ja nicht neu, dass die vorderen Plätze in Suchmaschinen die meiste Aufmerksamkeit der Nutzer bekommen. Wenn das durch wissenschaftliche Studien belegt wird, ist es schon interessant.

Die ersten 2 Plätze in der Ergebnisliste einer Suchmaschine schnappen sich bereits 50% aller Nutzer. Das belegt eine Studie an der Cornell-Universität. 42% aller Studienteilnehmer klickten auf den ersten Treffer, 8% auf den zweiten Treffer. Selbst als die beiden vordersten Ergebnisse im laufenden Versuch, unbemerkt für die Probanden, durch ein Script ausgetauscht wurden, klickten immer noch 34% auf das erstplazierte Resultat und 12% auf das Zweite. In der Studie wird gefolgert, dass dieses Verhalten zum Teil auf die Releveanz der Suchmaschine ( getestet wurden die Treffer von Google) zurückzuführen ist. Aber auch auf das Vertrauen der Nutzer in diese Relevanz. Die Nutzer kommen mit einer gewissen Bequemlichkeit und klicken vertrauensvoll auf den vordersten Treffer. Dass dieses Vertrauen teilweise blind geschieht, assozieren die Prozentzahlen für die ausgetauschten Ergebnisse. Leider gibt es in der Studie keine genauen Zahlen für die weiteren Trefferränge. Für Platz 3 lassen sich etwa 11% der Klicks ablesen, für Platz 4 etwa 7%, Platz 5 6%. Die Unterschiede zum 1. Platz sind auf jeden Fall gravierend. Wie repräsentiv eine Studie mit lediglich 34 Teilnehmern ist, müsste wahrscheinlich eine andere Studie untersuchen.

Für Seitenbetreiber ergeben sich natürlich Schlussfolgerungen. Es ist erstens sehr effektiv den Platz 1 zu innezuhaben und zweitens müssen Seitentitel und die Beschreibung in der Ergebnisliste ( Description-Text oder Snippet) wirklich ansprechend sein, um die Nutzer zum klicken zu animieren.

The Power of Default Values (Jakob Nielsen’s Alertbox)

Die Ergebnisse der Studie im PDF-Format:
Accurately Interpreting Clickthrough Data as Implicit Feedback


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4 responses to “Vorderste Platzierung zählt”

  1. […] Eine aktuelle Studie (PDF) der Cornell-Universität bestätigen diese Zahlen (gefunden bei @-web). Bei den vielen Mängeln, die die Informationssuche mit sich bringt, wiegt es um […]

  2. […] hrscheinlich eine andere Studie untersuchen. (die Studie als pdf (Englisch) (zitiert nach at web) Tr […]

  3. Tünde Gastgeb Avatar
    Tünde Gastgeb

    Interessante Statistik!

  4. Hans Avatar
    Hans

    diese Laboruntersuchungen kranken an
    * zu geringe Probandenzahl
    * starker Bias durch Vorannahme oder Vorinformation des gewünschten Ergebnisses
    * Lernentwicklung der User_ viele wissen heute bereits, daß Adword-Spamseiten oft die ersten Plätze belegen und scannen nur nach URL und Begleittext.
    * negativ bekannte Seiten oder code-URLs werden gemieden
    * bias je nach Zielgruppe/Zielthema
    * bias je nach Alter
    * bias wg theoretischer Aufgabe des Suchens statt Suchens aus intrinsischer Motivation
    usw.
    Grüß
    Dipl.Psych. (eco) Hans Steiner
    Analyse,Evaluation und Optimierung virtueller Kommunikationsstrukturen