Ranking der lokalen Suche

Die 12 wichtigsten lokalen Rankingfaktoren

Lokales Ranking ist im ständigen Wandel. Die Bedeutung des lokalen Rankings wächst teilweise unnatürlich. Die lokale Bedeutung ist bei Google bereits so stark ausgeprägt, dass selbst dann lokale Treffer geliefert werden, wenn die Suchanfrage keinen lokalen Bezug enthält. Die Integration der lokalen Suche in das soziale Netzwerk Google+ soll zusätzlich ein ganz neues Sucherlebnis für die Nutzer des Netzwerkes liefern. Wie wirken sich diese und andere Änderungen auf die Treffer der Google Suche aus?

Wie funktioniert die lokale Suche?

Google ermittelt den Standort der Nutzer, um lokale Treffer zu liefern.  Das passiert für Nutzer mit einem Festnetzanschluss in der Regel über die IP-Adresse des Nutzers. Da Internetzugangsprovider abhängig vom Standort (Frankfurt, München, Berlin usw.) einen anderen Adressbereich für den Internetzugang verwenden, lässt sich bereits über die IP-Adresse mit einer Genauigkeit von einigen Kilometern der Standort für die lokale Suche bestimmen. Wesentlich genauer ist die Standortbestimmung per mobilem Zugangsgerät. Wird beispielsweise das GPS-Signal des Smartphones verwendet ist der Standort häufig bis auf wenige Meter genau bestimmbar. Weitere Möglichkeiten zur Standortbestimmung eröffnen sich über den gerade genutzten WiFI-Hotspot oder über die mobile Nutzer-ID, die vom Provider vergeben wird.

Google Places  in Google plus

Ist der Standort erst einmal genügend genau bestimmt, gilt es die Bedürfnisse der Nutzer zu wecken um sie anschliessend zu befriedigen. Also werden zunächst auf dem seit einigen Wochen existierenden Google Plus Tabulator im Google Plus  Netzwerk, Hinweise auf lokale Angebote eingeblendet. Bilder aus folgenden Kategorien: Restaurants, Cafe, Bars, Hotels, Entertainment.

Bewertungen in Google Plus

Firmen verwalten weiterhin ihre lokalen Seiten in Google Places, Nutzer erhalten u.a. mit den Firmenseiten von Google Places ein ganz spezielles Ortsgefühl.  Bewertungen von Zagat ergänzen die Firmenangaben und sollen bei der Auswahl eines Restaurants, Cafes, Museums oder beliebiger andere lokaler Geschäfte, aber auch Plätze, Sehenswürdigkeiten usw. helfen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bewertungssystemen arbeitet Zagat mit einer Bewertungsskale von 30 Punkten.  Zagat existiert bereits seit 1979, also vor der Internet-Ära. Seit 2011 ist Zagat Bestandteil des Google-Konzerns.

Die Bewertungen von Zagat sind zwar hochwertig, da redaktionell geprüft, aber längst nicht ausreichend um sämtliche lokale Angebote zu bewerten. Zagat ist vorrangig ein US-amerikanisches Unternehmen. Deshalb setzt Google auf die Stimmen der Google Plus Gemeinde. Wer Bewertungen abgeben möchte, muss ein angemeldeter Nutzer bei Google Plus sein. Nur Bewertungen die mit dem Google Plus Namen veröffentlicht wurden sind bei Google Plus öffentlich sichtbar. Alle anderen Bewertungen bleiben privat.

Restaurants und andere lokale Anbieter zu finden und bewerten ist keine neue Erfindung von Google. In Deutschland gibt es beispielsweise Yelp und Quipe. Google erreicht jedoch mit der Einbindung dieser Funktion eine längere Aufenthaltsdauer seiner Nutzer, speziell im G+ Netzwerk. Zudem muss Google keine Bedingungen für eine Kooperation mit einem externen Anbieter aushandeln.

Überlokalisierung durch Google

Google zwingt seine Nutzer an den Standort, den Google vermutet. Wer mit einer IP-Adresse aus Würzburg in das Internet geht, bekommt lokale Treffer genau aus Würzburg.  Der Standort wird in der Websuche im linken Bereich der Ergebnisliste angezeigt und kann dort auch geändert werden. Wer beispielsweise lokale Informationen aus einer anderen Stadt oder Region sucht, ist nicht an den von Google vorgegebenen Standort gebunden. Dennoch kann die automatische regionale Zuordnung Verwirrung stiften, weil Nutzer nicht auf Anhieb die regionale Zuordnung erkennen können. Es wäre schon deutlich sinnvoller, der Standort in grosser Schrift über der Ergebnisliste anzuzeigen, damit die Nutzer jederzeit eindeutig wissen, wie Google über ihren Standort “denkt”. In Google Plus ist das sehr viel eleganter gelöst. Dort wird die Suchmaske zweigeteilt. In der rechten Box ist deutlich der Standort eingetragen, in die linke Box gehört der Suchbegriff.

Google treibt die Lokalisierung zu weit. Ein-Wort Suchbgriffe ohne örtlichen Bezug werden mit einem Mix aus “globalen” und regionalen Treffern beantwortet. Das ist eine Lösung die Nutzer nicht zufrieden stellen kann. Gemischt lokale Treffer sind selten das gewünschte Resultat. Wer das Wort  Philosophie für die Suche verwendet, bekommt für den Standort Würzburg wesentlich andere Treffer auf der ersten Ergebnisseite als für den Standort Berlin.

Google hat absichtlich keine Möglichkeit vorgesehen, den Standort zu deaktivieren. Dennoch wurde ein akzeptables Hintertürchen eingebaut, das die lokalen Ergebnisse nicht mehr so streng lokal erscheinen lässt. Gibt man eine Region oder ein Land, etwa Deutschland, als Standort ein, dann sind die Treffer zwar lokal, aber aus ganz Deutschland, ohne Bevorzugung einer Stadt oder Region. Dann bekommt man die von Google gewohnten Treffer.

Nach diesen Einblicken in das lokale Ranking nun die wichtigsten Rankingfaktoren der lokalen Suche.

Die 12 wichtigsten Rankingfaktoren der lokalen Suche

In einer jährlichen Umfrage ermittelt David Mihm in Zusammenarbeit mit zahlreichen Spezialisten aus der SEO-Branche die Bedeutung von Rankingfaktoren für die lokale Suche. Das Ranking der lokalen Suche ist eindeutig anders aufgestellt als das Ranking der normalen Websuche. Hier spielt vor allem der Standort eines Unternehmens, die echte physische Adresse, ein Rolle. Zahlreiche andere lokale Faktoren, gemixt mit Rankingfaktoren der allgemeinen Websuche, ergänzen das Ranking. Nachfolgend aus dieser Umfrage die 12 wichtigsten Faktoren für das lokale Ranking.

 

  1. Physikalische Adresse in der Stadt der Suche.
  2. Richtige Zuordnung zur passenden Kategorie.
  3. Nähe der Firmenadresse zum von Google gesetzten Mittelpunkt der Gemeinde.
  4. Domain-Autorität der Website.
  5. Menge strukturierter Zitate in Online-Ausgaben von Branchenbüchern, Telefonbüchern und anderen lokal ausgerichteten Angeboten.
  6. Stadt bzw. Bundesland im Titel der Places-Seite.
  7. Anzahl der Bewertungen innerhalb Google Places.
  8. Qualität und Autorität strukturierter Zitate.
  9. Lokale Telefonvorwahl auf  der Places-Seite.
  10. Übereinstimmung von Name, Adresse und Telefonnummer mit den Angaben auf der Places-Seite.
  11. Konsistenz strukturierter Zitate (Verweise).
  12. Individuell durch den Eigentümer bestätigte Places-Seite.

Auf der Website der Umfrage, die bereits in der 5. Auflage läuft, sind ingesamt 90 bewertete Faktoren aufgeführt. Zusätzlich einige weitere Faktoren deren Einfluss zumindes vermutet wird.

In der Umfrage blieb die oben erwähnte Überlokalisierung und die stärkere lokale Einbindung in Google Plus unbetrachtet.

David Mihm: Local Search Ranking Factor

Die aktuellste Übersicht lokaler Rankingfaktoren ist nun auf der MOZ-Website zu finden:
Local Search Ranking Factors – MOZ


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