Google verbessert verwandte Suchvorgänge und erweitert Snippets

Im Hause Google wurd eine verbesserte Technologie zur Erkennung verwandter Begriffe entwickelt und veröffentlicht. Assoziationen und Konzepte in Beziehung zur Suchanfrage werden besser verstanden. Snippets können zusätzliche Zeilen Beschreibungstext enthalten, wenn längere Suchanfragen gestellt werden.

Seit dem 24. März 2008 ist die neue Technologie im Einsatz. Entgegen früheren Gepflogenheiten, als sich eine Neuerung zunächst ein oder zwei Jahre in englischer Sprache bewähren musste, startet diese Neuerung in 37 Sprachen.

Die neue Technologie hat nur einen Einfluss auf die Suchresultate, wenn die verwandten Begriffe und Assoziationen ausdrücklich in die Suchanfrage einbezogen werden. Unterhalb der regulären Ergebnisliste sind die verwandten Suchvorgänge in max. zwei Zeilen zu jeweils 4 Begriffen gelistet und mit Verweisen unterlegt. Klickt ein Nutzer eine der vorgeschlagenen Begriffskombinationen an, ersetzt diese Begriffskombination den bisherigen Suchbegriff.

Anschaulich lässt sich das System darstellen wenn etwas nach
steuerfreibetrag
gesucht wird. Verwandte Suchvorgänge sind in diesem Fall nicht nur: steuerfreibetrag kinder, steuerfreibetrag zinsen und steuerfreibetrag rentner, sondern tatsächlich Begriffe die das Wort Steuerfreibetrag gar nicht mehr enthalten, aber thematisch verwandt sind:
sparerfreibetrag, grundfreibetrag, kinderfreibetrag, freistellungsauftrag, lohnsteuer.

Die Suche nach briefmarken zeigt zusätzlich u.a. post, münzen, postgebühren. Für segeln assoziert Google u.a. americas cup, segelboote, segelbekleidung.
Google ist weit davon entfernt, für jeden Begriff Assoziationen zu liefern, eine Verbesserung der verwandten Suchvorgänge wird für einige Suchanfragen jedoch deutlich.

Greg Sterling berichtet auf Search Engine Land, die eingesetzte Technologie ist die vom 26-jährigen Ori Allan, als Student an der University of New South Wales, entwickelte Orion-Suchtechnologie . Diese Technologie soll nicht nur Worte in einer Seite erkennen sondern das Konzept der Seite. Die Patentierung der Orion-Suchtechnologie wurde im September 2005 veröffentlicht. Im April 2006 wurde bekannt, dass Google Ori Allan angestellt und seine Technologie gekauft hat. Bestandteil dieser Technologie waren längere Textsnippets. Yahoo! und Microsoft sollen ebenfalls ihr Interesse an der Technologie bekundet haben.

Längere Snippets
Unter dem blaugefärbten Titel wird jeder Treffer mit Text ergänzt, der aus der gefundenen Webseite extrahiert wurde. Selten mehr als zwei Zeilen. Für Suchanfragen mit mehr als 3 Worten sollen mitunter in der Ergebnisliste längere Snippets eingeblendet werden. Aus den gezeigten Beispielen lässt sich ableiten, dass die längere Version der Snippets 3 bis 5 Zeilen belegt. Damit sollen Nutzer bereits in der Ergebnisliste erkennen können, ob die Treffer zur Suchanfrage relevant sind ohne für die diese Einschätzung zur Zielseite wechseln zu müssen.

Das Konzept einer Seite wirklich zu erkennen, wäre ein bedeutender evolutionärer Schritt der Suchmaschinentechnologie. Es deutet derzeit nichts darauf hin, dass die konzeptionelle Erkennung derzeit uneingeschränkt bei Google funktionieren würde. Es ist ein sehr grosser Unterschied ob eine Technologie an einem Testdatenbestand als Einzeltechnik geprüft und patentiert wird, oder aber praxistauglich mit vielen anderen Algorithmen im Orchester sitzt und einen guten Gesamtton herausbringen soll.

Zu neuen Technologien siehe auch Beitrag:

Wolfram Alpha

Im Web:
Two new improvements to Google results page.

New search engine revolutionary: Orion performs expert search without expert knowledge

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One response to “Google verbessert verwandte Suchvorgänge und erweitert Snippets”

  1. Malte Landwehr Avatar
    Malte Landwehr

    Ob das Verständnis für das Konzept einer Seite besser geworden ist kann ich nicht beurteilen aber längere Snippets bei genauer ausformulierten Suchanfragen machen durchaus Sinn. Selber ist es mir beim Suchen allerdings noch nicht aufgefallen.