Bezahlte Textlinks auf Webseiten werden immer beliebter. Ganz zum Verdruss der Suchmaschinen.
Die Verlinkung von Webseiten liefert einen entscheidenden Beitrag zur Beurteilung von Webseiten durch Suchmaschinen. Diese Beurteilung entspricht dem ursprünglichen “demokratischen” Grundgedanken. Jeder Link bedeutet eine Stimme für die entsprechende Webseite. Solange keine kommerziellen Interessen dahinter stehen funktioniert dieses Prinzip ganz gut. Heutzutage erkennt jeder Internet-Nutzer den grundlegend kommerziellen Charakter vieler Angebote. Der Anteil kommerzieller Angebote hat sich seit der Zeit, als zwei Stanford-Studenten die Macht der Links als grundlegendes Element zur Beurteilung von Web-Seiten erkannten und ihre Suchmaschine integrierten, vervielfacht. Somit auch die Interessenlage Links unter kommerziellen statt “demokratischen” Gesichtspunkten zu setzen.
Während man früher davon ausgehen konnte, dass die überwiegende Zahl der Links wirklich als “Wählerstimme” für eine Seite angesehen werden konnte, haben sich heutzutage die Kräfteverhältnisse deutlich verschoben. Grosse Firmen die in mehreren Ländern agieren verfügen häufig schon zwangsläufig über mehrere Präsenzen, die untereinander verlinkt werden und damit zur gegenseitigen Stärkung beitragen. Falls das nicht genügt, werden weitere Präsenzen hinzugekauft oder professionelle Optimierer damit beauftragt, Link-Strategien zu entwickeln.
Die Möglichkeiten der Verlinkungsstrateigien sind jedoch begrenzt und bewegen sich mitunter auf schmalen Pfaden der Legalität. Automatische Einträge in Gästebüchern, Foren oder Weblogs die mit Suchbegriffen und Links das Ranking bestimmter Seiten puschen sollen, werden in die Kategorie Spammen eingestuft. Aus diesem und anderen Gründen wurde es populär, als zusätzliche Marketing-Massnahme Textlinks zu kaufen. Diese zählen bei Google nicht nur als reiner Link, sondern stärken gleichzeitig den PageRank der Seite auf die verwiesen wird. Je höher der PageRank der Seite, auf der ein Textlink platziert wird, je stärker die Auswirkungen auf die Seite, auf die verwiesen wird. Das macht prominente Webseiten besonders attraktiv. Im US-amerikanischen Internet wurden im Laufe des Jahres 2005 mehrere Fälle öffentlich diskutiert.
Zunächst war es die Universitätszeitung von Stanford “Stanford Daily” die massiv Textlinks verkaufte, ungeachtet welchem Thema die Zielseiten gewidmet waren. Danny Sullivan berichtet im April 2005 darüber ( Stanford University’s Student Paper & Selling Links). Im Juni 2005 berichtete Linking Matters über versteckte Links in den Webseiten der Financial Times Hidden Links on The Financial Times Website (FT.com) . Im August wurde durch den Beitrag von Phil Ringnalda O’Reilly joins the search engine spam parade eine weitere Diskussion ausgelöst. Siehe dazu auch Danny Sullivan O’Reilly In Debate Over Link Selling.
Am 1. September veröffentlichte Matt Cutts, der bei Google für einen qualitativ hochwertigen Suchmaschinenindex verantwortlich ist, seine Meinung zu diesem Thema. Dafür zitiert er die Google Qualitätsrichtlinien: “Nehmen Sie nicht an Link-Programmen teil, die dazu dienen, Ihr Ranking oder Ihren PageRank-Wert zu verbessern.” Der Kauf von Links um den PageRank zu steigern, liegt demnach ausserhalb der Google Richtlinie. Am Beispiel von The Daily Californian zeigt er auf, wie inhaltlich unpassende Textanzeigen im Bereich “Sponsored Ressourcen” auftauchen. Dazu gehören unter anderem Links zu Online-Poker Angeboten.
Matt Cutts erklärt, dass die Algorithmen bis zu einem gewissen Grade in der Lage seien, bezahlte Links zu erkennen. Um diese jedoch eindeutiger für Suchmaschinen erkennbar zu machen sollte den Verweisen das Attribut rel=”nofollow” zugefügt werden.
Matt erklärt, dass angesehene Seiten nicht im Ranking oder PageRank bestraft werden, wenn sie mit bezahlten Links arbeiten. Seiten hingegen, die Links verkaufen, könnten ihr Ansehen in Form von PageRank und Ankertext verlieren.
Es lohnt sich, die nachfolgenden Kommentare zum Beitrag in Matts Weblog anzusehen. Diese spiegeln die unterschiedlichsten Auffassungen zu diesem Thema wieder.
Comments
One response to “Bezahlte Textlinks und PageRank”
[…] heiten dürfte deutlich werden, dass das so genannte Spamming von Suchergebnissen oder das Kaufen von guten Positionen in Trefferlisten besonders schwer ins Gewicht […]