Influence Networks deckt Beziehungen auf

Beziehungen werden gerne online gestellt, Menschen prahlen mitunter mit ihren Beziehungen, andererseitss werden Beziehungen aber gerne Verschwiegen. Influence Networks deckt Beziehungen auf und zeigt gleichzeitig wie vertrauenswürdig diese Information ist.

Interessant sind unter anderem Beziehungen zwischen Politikern und Unternehmen. So lässt sich besser prüfen wie unabhängig die Politiker arbeiten. Die Visualisierung vorhandener Beziehungen wäre für die Recherche also ein hilfreiches Werkzeug. Für jede Datenquelle zur Recherche gilt, die Recherche kann nur so gut ausfallen wie die Datenquelle ist. Mit Freebaseals unterliegende Datenbank ist sicherlich ein interessanter Ansatz geschaffen. Immerhin 2 Mill. Personen weltweit sind dort enthalten. Auch zahlreiche Unternehmen und Verbände. Dennoch zu wenig. Die Öffnung der Beziehungskiste “Influence Networks” bringt nach ersten Tests nur selten brauchbare Resultate.

Das soll sich ändern. Nutzer sind aufgefordert ihr Wissen in die Datenbank einzuspeisen. Die Wertung der Informationen erfolgt anhand der Nutzer. Normale Nutzer werden mit dem Level 1 eingestuft, was dem Gerüchtelevel entspricht. Journalisten, die der französichen Journalistenorganisation OWNI bekannt sind, bekommen den vollen Vertrauensbonus, das Level 5, welches einem Faktenwissen entspricht.

Das Beispiel des französichen Atomkozerns Areva soll veranschaulichen, welche Möglichkeiten die Plattform bietet.
Wir erfahren auch, dass der amtierende Dalai Lama über den Council on Foreign Relations eine indirekte Beziehung zu Google hält.

Darstellung der Beziehung des Dalei Lamas per Influence Networks

Besser interpretiert heisst das aber, der Council of Foreign Realations unterhält zahlreiche Beziehungen zu Personen und Unternehmen. Die direkten Beziehungen der Mitglieder lassen sich daraus nicht ableiten. Betätigt man den Schieberegler zur Vertrauenswürdigkeit auf 1.6 von 5 ist das Ende der Vertrauenswürdigkeit erreicht. Ab 1.7 zerbricht die Verbindung zwischen dem Council und Google.

Momentan stammen die Informationen aus der offenen Datenbank Freebase, dessen Betreiber Metaweb von Google aufgekauft wurde. Naheliegend scheint, dass zusätzlich Informationen aus Sozialen Netzwerken verknüpft werden. Dann würde jeder recherchieren können welche Beziehungen sich über Twitter, Facebook, Xing, Linkedin usw. entwickeln. Vielleicht sogar sehen wie bekannte Menschen aus der Nachbarschaft mit Personen flirten denen man das gar nicht zugetraut hätte 😉

Nein, soweit gehen die Beziehungsgeflechte zunächst nicht. Obwohl Freebase Datenquellen wie Facebook, MySpace und Twitter verwendet. Vielleicht müssen für die Veröffentlichung intimer Daten noch einige öffentliche Diskussionen über Persönlichkeit, Freiheit und Menschenwürde geführt werden. Eher sollen Beziehungen dargestellt werden wie sie bei Lobbypedia zu finden sind.

Websitebetreiber bekommen zukünftig die Möglichkeit, Beziehungsdarstellungen aus Influence Networks auf der eigenen Website einzubinden.

Influence Networks entstand in Zusammenarbeit zwischen Transparency International, OBSWeb der Universität Metz und Zeit Online. die Agentur für Datenjournalismus OWNI hat das Angebot umgesetzt.

Website:
Influence Networks

Siehe auch
Zeit:
Influence Networks – Masse macht Einfluß


Posted

in

by