Vertrauenswürdigkeit für Suchtreffer bestimmen

Glaubwürdigkeit ist für die Bewertung von Ergebnistreffern der Suchmaschinen wichtig. In der Regel sind Nutzer sich selbst überlassen, den Vertrauensbeweis anzutreten, die Glaubhaftigkeit einer Quelle zu beurteilen. Ein Forschungspapier, welches Microsoft zugeordnet werden kann, betrachtet interessante Aspekte um Suchergebnisse als vertrauenswürdig, glaubhaft einzuschätzen.

Viele bekannte Kriterien für das Ranking in Suchmaschinen basieren auf rein technischen Überlegungen. An welcher Stelle wird ein Begriff innerhalb eines Dokumentes verwendet, wieviel Links verweisen darauf usw. Das alles stellt aber eher eine technische Bewertung dar, die sich mit dem richtigen Wissen leicht unterlaufen lässt.

Bewertungen von Menschen können einen ganz anderen Ansatz bieten, die Glaubwürdigkeit von Treffern zu bestätigen. Eine Variante wäre vielleicht die Mitmach-Suchmaschine ala Blekko. Nutzer bewerten die Treffer. Es gibt jedoch zahlreiche andere Möglichkeiten.

Im Forschungspapier zur Glaubwürdigkeitseinschätzung werden folgende Ansätze verfolgt:

OnPage Faktoren

  • Tippfehler
  • Anzahl von Anzeigen auf einer Seite
  • Art der Domain – .edu, .gov, .com

OffPage Faktoren

  • Auszeichungen und Zertifikate wie Webby Award, Alexa Rank, Health on the Net (HON) Awards.
  • Toolbar PageRank und Rankings der Seite in führenden Suchmaschinen
  • Mit anderen Nutzern geteilte Informationen – Wie oft wurde eine URL geklickt bzw. mit anderen geteilt. Über KurzURL Dienste wie Bit.ly , Kurz URL von Twitter usw. Likes, Shares, Kommentare und Klicks von Facebook, Bookmarks von del.icio.us.

Nicht öffentliche Daten von der (Microsoft) Toolbar Nutzung

  • Generelle Popularität – Anzahl einzigartiger Besucher
  • Geografische Reichweite – Anzahl Besucher aus unterschiedlichen geografischen Regionen
  • Verweilzeit – Wie lange ein Besucher die URL im Browser geöffnet hält
  • Wiederkehrer – Wie viele Besucher kehren regelmässig zurück.
  • Experten Popularität – Das Verhalten von Menschen die gezeigt haben, Fachwissen zu besitzen sowie derer Nutzerdaten bezüglich Besuche von Webseiten in ihrem Fachgebiet
  • Glaubwürdigkeit visualisieren

    Die gesammelten Daten können als Zusatz zum Treffer in die Ergebnisliste eingeblendet werden. Eine andere Variante bewertet die Webseite im Browser.

    Die Gedanken hinter dieser Nutzung von Daten beziehen sich etwa auf die Sorge über Schulkinder, welche sich durch Webseiten mit falschen Inhalten, falsche Informationen aneignen könnten. Generell ist Glaubwürdigkeit ein hochrangiges Thema in allen Gebieten wo es um Wissensaneignung geht.

    Selbst Erwachsene neigen dazu, unglaubwürdige oder nicht ausreichend glaubhafte Websites zu besuchen, weil sie zu sehr auf das Ranking der Suchmaschinen vertrauen und die vorderen Plätze anklicken. Immerhin zwei Drittel aller US-Suchmaschinennutzer glauben, die Ergebnislisten der Suchmaschinen seien fair und unvoreingenommen. Jede Person die sich mit SEO beschäftigt weiss, wie dieser Glaube einzuschätzen ist 😉

    Das Forschungspapier ist gewiss ein interessanter Ansatz die Glaubwürdigkeit von Treffern zu bestimmen. Nutzer können direkt die in der Nähe der Treffer platzierten Awards und Signale betrachten und bekommen einen gewissen Eindruck von Glaubwürdigkeit. Diese Signale sind vorrangig in der Microsoft-Suchmaschine Bing nutzbar. Daten der Facebook-Nutzung sowie Daten aus der Microsoft Toolbar stehen Google beispielsweise nicht verfügbar. Sicherlich könnte Google ähnliche Daten nutzen, von der eigenen Toolbar, von anderen Sozialen Netzwerken die nicht auf Kriegsfuss mit Google stehen.

    Anregungen bieten sich hier allemale zum Nachdenken, welche “unabhängigen” Bewertungen für das Ranking herangezogen werden könnten. Die Untersuchung wurde ganz offensichtlich für den US-amerikanischen Raum erstellt. Awards müssten gewiss für den deutschsprachigen Raum von anderen Einrichtungen bereit gestellt werden. Die Daten der Alexa-Toolbar sind auch in Deutschland verfügbar, aber nicht besonders konstant, generell nur bedingt glaubwürdig.

    Sollte die beschriebene Form der Bewertung Einzug halten, wird das Web in Sites gespalten die ein Auszeichnung vorweisen können und normale Sites ohne Auszeichnung. Es müssen sicherlich noch zahlreiche Überlegungen einfliessen um aus dem interessanten Ansatz eine alltagstaugliche Lösung hervor zu bringen. Besonders geschätzt wurde von den Teilnehmern an dieser Untersuchung der ExpertenRank. Also wie oft eine Seite von Experten wiederholt besucht wurde. Teilnehmer schlussfolgerten:

    Eine Seite die nicht von Experten besucht wird, da muss etwas nicht stimmen.

    Im Web
    Forschungsdokument:
    WebCredebility

    Bill Slawski – SEO by the Sea:
    How a Search Engine Might Visualize and Rerank Web Pages Based Upon Credibility


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