Abmelden vom Google Tracking Code – Verfolgende Werbung

Werbung welche auf Nutzerverhalten basiert, ist ziemlich effektiv und bleibt nahe an den Wünschen und Vorstellungen der Nutzer. Völlig unerwünschte Werbung wird durch diese Form der Werbung deutlich minimiert. Dennoch gibt es Nutzer denen eher umheimlich zumute ist, dass an zentraler Stelle der komplette Weg registriert wird, welche Webseiten sie besuchen und in welcher Reihenfolge.


Es können persönliche Profile erstellt werden, welche die Vorlieben und Abneigungen der Nutzer aufzeichnen. Darüber hinaus wird ermittelt, was Freunde und Bekannte mögen und wie diese sich gegenseitig in Kaufentscheidungen beeinflussen. Gute Kanale für die Erfassung von Informationen dieser Art sind Soziale Netzwerke, Diskussions- und Spieleplattformen.

Behavoir Targetingsteckt u.a. hinter Double Click, das Werbenetzwerk welches im Jahr 2007 von Google aufgekauft wurde. Aber auch Yahoo! geht mit seiner Displaywerbung diesen Weg. Microsoft führt Anzeigenkunden ganz gezielt zu der Möglichkeit, nach demografischen Gesichtspunkten die Anzeigenziele auszusuchen.

Es gibt jedoch deutlich mehr Werbenetzwerke, welche das Nutzerverhalten aufzeichnen. Mehr als 50 Werbenetzwerke haben sich unter der Network Advertising Initiative (NAI) für eine Opt-Out Lösung des Trackings zusammengeschlossen.

Google verkündete gestern eine Opt-Out Lösung, welche sich im Webbrowser Google Chrome nutzen lässt. Nutzer werden gleich davor gewarnt, dass die Qualität und Vielfalt der Anzeigen sinken könnte.

All diese Bemühungen sind aber offenbar unzureichend, Google Analytics bleibt illegal, wie der Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix während des gestrigen Treffens der Google Technology User Group in Berlin erklärte (Golem). Die Übermittlung von Nutzerdaten in die USA sei nach deutschem Recht nur mit Einwilligung der Nutzer möglich. Google verwendet die Daten von Analytics zur Erstellung von Nutzerprofilen. Laut Telemediengesetz haben Nutzer ein Widerrufsrecht. Das Add-On von Google reicht nicht aus, weil es gar nicht für alle Browser angeboten wird. Zudem wird nicht das Ablegen von Cookies und die Weitergabe von IP-Adressen verhindert.

Auch wenn Google als “Flagschiff” immer zuerst unter Feuer gerät, gehören sehr viel mehr Anbieter in diese Kategorie, der Datenverfolger.

Eine interessante Idee steckt hinter einer in Entwicklung befindlichen Lösung von Mozilla. Der Browser übeträgt im HTTP-Header den Wunsch, dass Nutzer nicht getrackt werden möchten. Websites könnten automatisch darauf reagieren. Der Vorteil dieser Lösung, Es werden keine Cookies benötigt, die erst wieder gelöscht werden müssten. Für den Internet Explorer 9 ist ebenfalls ein Ansatz geplant, Verfolgung des Nutzerverhaltens zu unterdrücken.

Trotz interessanter Ansätze fehlt eine einfach zu handhabende Lösung, das Tracking von Nutzerverhalten unterbinden zu könnren. Insbesondere technisch nicht motivierten Nutzern sollte es ohne Schwierigkeiten möglich sein, Einfluss darauf nehmen zu können ob, wo und wie ihre Nutzerdaten verarbeitet werden.

Im Web:

Do Not Track – Universal Web Tracking Opt Out

Network Advertising Initiative (NAI):
Consumer Opt Out Protector Add On for Firefox (Beta)
Opt Out of Behavioral Advertising

Add-on für den Webbrowser Firefox:
Universal Behavioral Advertising Opt-out

Erweiterung für den Google Chrome Browser:
Keep My Opt Outs


Google Advertising Cookie Opt-out Plugin

Google Public Policy Blog:
Keep your opt-outs


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