Laut Facebook wird der “gefällt mir” Button pro Tag 60 Millionen mal betätigt. Ein Empfehlungspotential, welches nicht zu ignorieren ist. Microsoft als Facebook Anteilseigner, hat sich das Nutzungsrecht der Daumen-Empfehlung gesichert und reichert mit diesen Daten die Suchergebnisse an.
Informationen basierend auf dem “gefällt mir”-Button werden in die Trefferliste der Bing-Ergebnisseiten integriert
Die Daten des “gefällt mir” Buttons werden nicht als Ranking-Signal bewertet. Vielleicht auch deshalb, weil die Missbrauchsgefahr nicht auszuschliessen ist.
Bret Taylor, Technischer Chef (CTO) von Facebook, erklärt, es geht nicht darum Resultate neu zu ranken, sondern Vertrauen der Nutzer für Suchtreffer zu stärken, indem Profile von Freunden zum Treffer hinzugefügt werden.
Damit sind Klicks auf den “gefällt mir” Button dennoch ein Signal, das direkte Auswirkung darauf haben kann und wird, welchen Treffer Nutzer klicken.
Fragen nach dem besten Film, Buch, CD, Smartphone, oder beliebig anderen Produkten kann eine Suchmaschine nur bedingt beantworten. Man kann versuchen Vergleiche und Tests aufzurufen um sich die für die eigenen Ansprüche das beste Produkt herauszupicken. Wenn ein enger Freund sich für ein bestimmtes Produkt entschieden hat, wird man leichter in die gleiche Richtung gehen, dem Produkt eher Vertrauen schenken.
Müssen wir nun den “gefällt mir” Button von Facebook unbedingt integrieren?
Zunächst ist das sicher kein Zwang in Hinsicht auf das Ranking der Suchtreffer. Zumal die Integration lediglich für die USA umgesetzt wird. Andere Länder sollen in den kommenden Monaten folgen.
Bing hat in Deutschland einen Marktanteil von etwas mehr als 2%. Auch wenn im nächsten Jahr die 10-jährige Suchallianz mit Yahoo! umgesetzt wird, steigt der Marktanteil nach jetzigem Stand kaum über 5%.
Marktbeherrscher Google ist jedoch ebenfalls ganz heiss auf die Daten aus dem Facebook-Netzwerk mit seinen 500 Mill. Mitgliedern. Falls Google mit Facebook darüber keine Verhandlungsergebnisse erzielen kann, wäre Google in der Lage, die gewünschten Daten aus dem Facebook-Netzwerk auf anderem Wege zu erhalten, drohte Google CEO Eric Schmidt kürzlich.
Egal wie Google das bewerkstelligen wird, klar ist, dass sich keine grosse Suchmaschine der Nutzung von Daten aus sozialen Netzwerken verschliessen kann, ohne auf Dauer Wettbewerbsanteile einzubüssen. Der Trend geht eindeutig zur “sozialen Ergebnisliste”, angereichert mit Informationen aus dem sozialen Netzwerk der Nutzer. Die soziale Suchebene kann die Qualität der Suchergebnisse deutlich verbessern. Insbesondere dann, wenn es gilt Entscheidungen zu treffen. Vielleicht, welches Buch oder welches Video man als nächstes betrachtet. Wir kennen das. Richtig gute Freunde sind durchaus in der Lage Videos oder Bücher zu empfehlen, die den eigenen Interessen entsprechen.
Sind Informationen per “mag ich”-Button vertrauenswürdiger als die Bewertung von Webseiten per Links?
Momentan mag das sicherlich zutreffen. Bisher konnten wir davon ausgehen, dass die “mag ich” Buttons vorrangig betätigt wurden, wenn den Nutzern wirklich etwas gefallen hat. Spätenstens mit dem Tag, wo die Klicks auf die “mag ich” Buttons Einfluss auf Treffer in der Suchergebnisliste haben, denken sehr, sehr viele Webmaster darüber nach, wie sich die Klicks auf den Button beeinflussen lassen. Zukünftig wird es Reports zu Klickbetrug nicht nur für Anzeigen und Sponsored Links geben. Man wird Klicks auf “mag-ich”-Buttons kaufen können.
Personensuche gestützt durch Facebook auf Bing
Wird mit Personennamen in Bing gesucht, greift Bing auf die Namensdaten der 500 Mill. (Zahl steigt ständig) Facebook-Nutzer zu. Sehr, sehr viele Facebook-Nutzer sind unter ihrem tatsächlichen Namen zu finden. Wer also mal ebend nach alten Freunden sucht, wird, soweit vorhanden, mit Treffern von Facebook bedient. Die Kontaktaufnahme kann unmittelbar nach dem Klick auf den Facebook-Link erfolgen.
Personensuche in einer weltweit umfassenden Datenbasis, die weitgehend vertrauenswürdig ist, davon hat die Personensuche bisher geträumt. Und natürlich auch die grossen Suchmaschinen. Bing hat Zugriff auf die Facebook-Daten, Google wird sich etwas überlegen (müssen).
Discovering Bing:
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Bing Community:
New Signals in Search: The Bing Social Layer