comScore führt eine neue Form der Messung ein. Zahlen differieren, weil kontextbezogene Suchen mit einbezogen werden. Die kontextbezogene Suche sind keine reinen Suchanfragen, die traditionell in einen Suchschlitz getippt werden. Sie werden angeblich vom Text der besuchten Seite ausgelöst.
Beispielsweise nennt comScore die beiden Anbieter Yahoo! und Microsoft. In deren umfangreichen Netzwerken gibt es sehr viele Inhalte. Werden Suchtreffer auf Inhaltsseiten, in Abhängigkeit vom Inhalt eingeblendet, so glaubt man, mehr Nutzer für die Websuche gewinnen zu können. Soweit die Argumentation der Anbieter.
Beispielsweise werden in Slideshows Treffer eingeblendet. Leicht vorstellbar, dass man beim betrachten einer Slideshow massiv mehr Ergebnistreffer aufruft, im Gegensatz zur normalen Websuche. Fraglich bleibt jedoch, wie diese Treffer wahrgenommen werden. Falls ja, wie. Hier wird mit fragwürdigen MItteln versucht die Nutzerzahlen der Websuche in die Höhe zu treiben. Selbst wenn dafür technische Tricks herhalten müssen. Die Einbeziehung von Yahoo!, als künftige Auslieferungsplattform für die Bing-Treffer, steigert natürlich die Fake-Zahlen der Websuche.
Im Detail werden die Fake-Suchanfragen wie folgt generiert:
Yahoo! bietet zusätzlich zu den Yahoo! Nachrichten, Bilder und Videos, die im Kontext der Nachrichten stehen. Unter der Nachricht wird im Querformat eine Reihe von Bildern eingeblendet.

Wer ein Bild angeklickt, hier im Beispiel zum Thema Miss Universe, kann sich durch eine Slideshow mit 196 Bildern klicken. Während die Bilder wechseln, wechseln ebenfalls die Suchanfragen in der Suchmaske über den Bildern und die Suchtreffer unter den Bildern.

.
Die Suchanfragen werden von Menschen ausgeführt. In der Verfahrensweise ist das aber nicht anders, als würde man eine Bot-Armee beauftragen, die Treffer künstlich zu manipulieren.
Auf Bing Travel können wir die gleiche Manipulation der Ergebnislisten beobachten.
Im rechten Bereich der Seite werden Slideshows angeboten.
Sobald eine Slideshow gewählt wurde, wird ein Bild einschliesslich der Suchanfrage, Treffern und Sposored Links geliefert.
Danny Sullivan hat diese Spitzfindigkeiten von Bing und Yahoo! bereits Anfang Juni 2010 ausführlich kommentiert und dazu aufgerufen diesen Bullshit zu beenden. Time To Ende The Bull Search Engine Share Figures?
Jetzt im Augsst werden diese Bullshit-Daten im vollen Ernst der Öffentlichkeit präsentiert.
Normale Betrachter werden kaum wahrnehmen, was zusätzlich zur Slideshow passiert um eine höhere Zahl Suchanfragen zu generieren. Fragwürdig bleibt, warum comScore die künstliche Erzeugung von Suchanfragen in die Statistik einfliessen lässt.
15,58 Milliarden Suchanfragen stellten die US-Amerikaner im Juli. Das sind 3% mehr als im Mai.
Die ersten beiden Tabellen enthalten die comScore-Zählung ohne Fake-Suchanfragen. Im Sprachgebrauch von comScore sind das explizite Kernsuchen.
US Suchdienste
Juli 2010 |
|||
Such-Sites |
Anteil Suchanfragen (%) |
||
Juni 2010 |
Juli 2010 |
Änderung |
|
Gesamt Suche |
100,0% |
100,0% |
0,0 |
Google Sites |
66,2% |
65,8% |
–0,4 |
Yahoo! Sites |
16,7% |
17,1% |
0,4 |
Microsoft Sites |
11,0% |
11,0% |
0,0 |
Ask Network |
3,8% |
3,8% |
-0,0 |
AOL LLC |
2,4% |
2,3% |
-0,1 |
* einschliesslich Partner-Suchsites . Basiert auf den fünf dominierenden Suchanbietern einschliesslich Partner Suche-Sites und “Cross-Channel” Suchen. Suchen für Kartenmaterial, lokale Verzeichnisse, und von Nutzern erstellte Videos werden nicht als Kerngeschäft der Anbieter gesehen und deshalb nicht einbezogen.
Nachfolgend die gleichen Suchdienste nur ausschliesslich aufgeschlüsselt nach Suchanfragen :
US Suchdienste
Juni 2010 – Juli 2010 Anzahl Suchanfragen |
|||
Such-Sites |
Anzahl Suchanfragen (Millionen) |
||
Juni 2010 |
Juli 2010 |
Änderung in Prozent Juli 2010 – Juni 2010 |
|
Gesamtsuche |
15 544 |
15 589 |
0% |
Google Sites |
10 292 |
10 263 |
0% |
Yahoo! Sites |
2 594 |
2 661 |
3% |
Microsoft Sites |
1 707 |
1 712 |
8% |
Ask Network |
584 |
588 |
1% |
AOL LLC |
368 |
365 |
1% |
* einschliesslich Partner-Suchsites . Basiert auf den fünf dominierenden Suchanbietern einschliesslich Partner Suche-Sites und “Cross-Channel” Suchen. Suchen für Kartenmaterial, lokale Verzeichnisse, und von Nutzern erstellte Videos werden nicht als Kerngeschäft der Anbieter gesehen und deshalb nicht einbezogen.
Die folgenden beiden Tabellen berücksichtgen alle Suchanfragen, also auch die Suchanfragen aus den fragwürdigen Slideshows.
US Suchdienste
Juli 2010 |
|||
Such-Sites |
Anteil Suchanfragen (%) |
||
Juni 2010 |
Juli 2010 |
Änderung |
|
Gesamt Suche |
100,0% |
100,0% |
0,0 |
Google Sites |
62,6% |
61,6% |
-1,0 |
Yahoo! Sites |
18,9% |
20,1% |
0,2 |
Microsoft Sites |
12,7% |
12,6% |
-0,1 |
Ask Network |
3,6% |
3,5% |
-0,1 |
AOL LLC |
2,2% |
2,2% |
0,0 |
* einschliesslich Partner-Suchsites . Basiert auf den fünf dominierenden Suchanbietern einschliesslich Partner Suche-Sites, “Cross-Channel” Suchen und “kontextbezogene” Suchen. Suchen für Kartenmaterial, lokale Verzeichnisse, und von Nutzern erstellte Videos werden nicht als Kerngeschäft der Anbieter gesehen und deshalb nicht einbezogen.
Nachfolgend die gleichen Suchdienste nur ausschliesslich aufgeschlüsselt nach Suchanfragen :
US Suchdienste
Juni 2010 – Juli 2010 Anzahl Suchanfragen |
|||
Such-Sites |
Anzahl Suchanfragen (Millionen) |
||
Juni 2010 |
Juli 2010 |
Änderung in Prozent Juli 2010 – Juni 2010 |
|
Gesamtsuche |
16 439 |
16 673 |
1% |
Google Sites |
10 292 |
10 263 |
0% |
Yahoo! Sites |
3 114 |
3 351 |
8% |
Microsoft Sites |
2 082 |
2 106 |
1% |
Ask Network |
584 |
588 |
1% |
AOL LLC |
368 |
365 |
1% |
* einschliesslich Partner-Suchsites . Basiert auf den fünf dominierenden Suchanbietern einschliesslich Partner Suche-Sites, “Cross-Channel” Suchen und “kontextuale Suchen. Suchen für Kartenmaterial, lokale Verzeichnisse, und von Nutzern erstellte Videos werden nicht als Kerngeschäft der Anbieter gesehen und deshalb nicht einbezogen.
Quelle: ComScore
Marktverteilung der Suchmaschinen in Deutschland Juni 2010
Das Suchmaschinen Ranking Deutschland Juli 2010, ermittelt von Nielsen NetView, wurde in einem früheren Beitrag veröffentlicht.
Eine andere Sicht bietet der Statistikprovider Webhits, weil hier ausschliesslich Besucher gezählt werden, die tatsächlich von einer Suchmaschine auf die Zielseiten gelangen.
Google lieferte laut Webhits 89,8% (89,5% im Februar 2010) aller Besucher, die per Suchmaschinen auf deutsche Websites gelangen. Gemeinsam mit T-Online (1,9%), wo die Google Suche standardmässig verwendet wird, ergibt sich ein Marktanteil von 91,6%. Das sind 0,1% weniger als im Februar 2010.
Direkt nach Google folgen Bing! mit 2,5% (Februar 2,3%) und Yahoo! mit 2,4% (Februar 2,5%) . Die zukünftige Suchallianz Microsoft-Yahoo! bleibt damit weiterhin unter der 5% Marke. Ask belegt unverändert 0,6% (Februar 0,7%), WEB.DE und AOL jeweils 0,5%.
Quelle: Webhits