Um sich nicht mehr den Zensurforderungen der chinesischen Regierung beugen zu müssen, wird seit dem 22.03.2010 das chinesische Angebot von Google.cn auf Google.com.hk umgeleitet. Das Angebot in Hongkong wird u.a. in der gleichen chinesischen Schrift angeboten wie bisher unter Google.cn, ist jedoch unzensiert.
Das heisst, chinesische Nutzer haben nun Zugriff auf eine unzensierte chinesische Version von Google.
Mehr als zwei Monate sind vergangen, seit Google am 12. Januar ankündigte, sich nicht länger den chinesischen Zensurforderungen zu beugen. Intensive Überlegungen, wie dieses Vorhaben am geschicktesten zu lösen sei, führte zu der Umleitungsvariante nach Hongkong. Hongkong wird als Sonderverwaltungszone Chinas angesehen, seit es 1997, nach abgelaufenem Status als britische Kronkolonie, an China übergeben wurde. Die Aufrechterhaltung des marktwirtschaftlichen Systems in Hongkong für mindestens 50 Jahre, erlaubt Hongkong u.a. weiter als wichtiges Wirtschafts- und Finanzzentrum Asiens zu fungieren. (Quelle Wikipedia: Hongkong)
Wegen der Zensurpolitik der chinesischen Regierung muss mit einer Blockierung dieser Weiterleitung gerechnet werden. Die Google-Angebote Youtube, Blogger und Sites sind vom chinesischen Festland nicht zu erreichen. Teilweise blockiert ist der Zugriff auf Google Docs, Picasa und Groups. Ohne Zugriffsbeschränkungen laufen die Google-Dienste: Websuche, Bildersuche, News, Ads, Gmail und Mobile. Google hat eine spezielle Website eingerichtet, welche täglich die Verfügbarkeit von Google Services auf dem chinesischen Festland darstellt.
Die chinesiche Regierung legte in den Verhandlungen der vergangenen Wochen, gegenüber Google kristallklar dar, dass Selbstzensur nicht verhandelbar ist.
Google möchte weiterhin in China geschäftlich tätig sein. Das Forschungscenter und eine Verkaufsabteilung sollen weiterhin betrieben werden.
Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) begrüsst ausdrücklich die Entscheidung Googles, chinesiche Zensur zu umgehen:
Wir appellieren an andere Internet-Konzerne in China, sich nicht länger der massiven Einschränkung von Presse- und Meinungsfreiheit zu beugen und ihre Haltung gegenüber der Zensurpolitik in der Volksrepublik zu überdenken. China betreibt seit Jahren das umfassendste System von Online-Zensur und -Überwachung. Das Land, das im aktuellen ROG-Bericht als einer der 12 „Feinde des Internets“ aufgezählt wird, ist mit derzeit 72 inhaftierten Bloggern und Internet-Dissidenten zudem das weltgrößte „Gefängnis für Internet-Nutzer“.
erklärt ROG.
Siehe auch Beitrag: Google verspricht: Ende der Zensur in China