China säubert Internet – Suchmaschinen betroffen

Die Suchmaschinen Google und Baidu sollen die Säuberungsaktion der chinesischen Regierung zu spüren bekommen. China will härter gegen “ordinäre” und “geschmacklose” Inhalte vorgehen. Obwohl Google sich schon häufig den Vorwurf der Zensur gefallen lassen musste, gibt es offenbar immer noch Inhalte, die nach chinesischer Lesart nicht ausreichend zensiert werden.

Da die chinesische Regierung keine klaren Vorgaben für die Zensur gibt, ist es immer leicht, naträglich zu definieren was nicht sein darf, zensiert werden muss. Es hätte Warnungen von den Zensurbehörden gegeben, doch die Firmen hätten nicht rechtzeitig reagiert heisst es in einer Meldung von Reuters.

Laut AP handelt es sich offiziell um die Säuberung von Pornographie. Cui Jin, Google Sprecherin in China erläutert: “Falls wir Verletzungen finden, werden wir dagegen vorgehen. Es wird aber nicht auf pornografischen Inhalt verwiesen.”

Es kann ja nur spekuliert werden, was unter pornografischen Inhalten zu verstehen ist. Vielleicht die Bilder der schönsten chinesischen Frauen, die über die Baidu-Bildersuche in der Rubrik Top Girls zu finden sind? Laut China Observer ist die derzeit auf Platz 4 rangierende Frau eine ehemalige Pornodarstellerin. Gewiss sind in den Ergebnislisten der Bildersuche von Baidu und Google mitunter auch hübsche junge, nackte chinesische Frauen zu sehen. Sind deren Bilder pornografische Inhalte?

Es wird interessant sein, wie Google in diesem Fall reagiert. Gemeinsam mit Yahoo!, Microsoft und anderen Unternehmen ist Google Mitglied in der Global Network Initiative, wo sich die Unternehmen für Meinungsfreiheit und Menschenrechte – gegen Zensur einsetzen.

Siehe auch Beitrag:
Globales Netzwerk für Meinungsfreiheit und Menschenrechte – gegen Zensur


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