Unterstriche in der URL sind keine Trennzeichen

Sind Trennstriche in der URL besser als Unterstriche? Sollten Webmaster eher Verzeichnisse oder Subdomains verwenden? Hilft es, für das Ranking in Suchmaschinen, Suchbegriffe in der URL zu verwenden?

Fragen dieser Art wurden schon häufig beantwortet. Es ist jedoch gut, wenn die Antworten von Vertretern wichtiger Suchmaschinen kommen. In diesem Fall von Google. So können Webmaster sicher sein, nicht nur Gerüchte zu empfangen, die leider viel zu häufig in den gängigen Foren kursieren.

• Wie behandelt Google Unterstriche in der URL (Internetadresse im Webbrowser)?
  Generell werden Worte erkannt welche mittels Zeichensetzung unterteilt sind. Also alles völlig problemlos?
  Unterstriche werden nicht als Trennzeichen interpretiert!
  Bindestriche werden immer als Trennzeichen interpretiert.
  Selbst für Worte die in einer URL zusammengeschrieben wurden, stehen die Chancen relativ gut, dass die Einzelworte erkannt werden (englischsprachig).

  Sollten vorhandene URL mit Unterstrichen in URL mit Bindestriche geändert werden?
  Google meint, man muss keine besondere Energie darauf verwenden, diese Änderungen durchzuführen.
  Wahrscheinlich erscheint, dass Google (und andere Suchmaschinen) plötzlich sehr viel zu tun hätten, URL-Änderungen zu verarbeiten. Ein Aufwand der viel Rechenkapazität in Anspruch nehmen könnte. Ausserdem mag Google immer noch nicht konkrete Hinweise geben, welche Faktoren für das Ranking von Bedeutung sind. Wahrscheinlich ist auch, dass zukünftig die Unterstriche mit Bindestrichen gleich behandelt werden. Wann dies sein wird, ist völlig ungewiss.

  Meine Antwort für den Praktiker: Sobald Änderungen an vorhandenen Seiten mit Unterstrich im Dateinamen vorgenommen werden, sollte die Unterstriche durch Bindestriche ersetzt werden. Das gilt entsprechend für Verzeichnisnamen. Dabei ist darauf zu achten, dass mit einer serverseitigen Weiterleitung 301 (permanente Weiterleitung) den Suchmaschinen mitgeteilt wird, die alte Adresse (URL) ist ab sofort ungültig, es gilt nur noch die neue Adresse. Neue Dateien sollten ausschliesslich mit Bindestrich, statt Unterstrich als Worttrenner, erstellt werden.

• Sind Suchbegriffe in der URL hilfreich?
  Ja. Neben dem Seitentitel und alternativen Texten für Bilder (ALT-Text) gehört die URL zu den Bereichen, in denen Suchbegriffe verwandt werden sollen um eine bessere Auffindbarkeit der Seiten für den Begriff zu gewährleisten. Wichtig auch der Hinweis, für Bilder ebenso “sprechende” Dateinamen und Verzeichnisnamen einzusetzen.
• Subdomains oder Verzeichnisse verwenden?
  Google meint, es macht keine wesentlichen Unterschiede ob man eine Subdomain oder ein Verzeichnis verwendet. Was könnten diese unwesentlichen Unterschiede sein?.
  Verzeichnisse sind in der Regel besser verlinkt und damit in den Gesamtinhalt einer Präsenz eingebunden. Verzeichnisse werden eher in die Navigation einer Domain eingebunden, als eine Subdomain. Die Subdomain wird also bereits vom Webmaster eher als eigenständige Domain aufgebaut. Dementsprechend ist es speziell für neuere Inhalte schwieriger, auf einer Subdomain zu starten. Ein Verzeichnis profitiert von der Popularität der Domain. Eine Subdomain profitiert auch, aber in geringerem Umfang. Für unerfahrene Webmaster ist es generell einfacher, ein Webverzechnis aufzusetzen. Unterscheiden sich die Inhalte wesentlich vom anderen Inhalt der Domain, bietet sich die Nutzung einer Subdomain an. Vor einigen Jahren konnte man mit mehreren Subdomains, die Begrenzung der Trefferanzahl von 2 Treffern pro Domain aushebeln, indem zahlreiche Subdomains angelegt werden. Heute dürfte das nur noch in Ausnahmefällen gelingen.
• Umzug auf neue IP-Adresse
  Hinweis: Der Umzug auf eine neue IP-Adresse erfolgt in der Regel gemeinsam mit dem Wechsel zu einem anderen Hosting-Provider.
  Generell sollte darauf geachtet werden, Inhalte über alte und neue IP-Adresse erreichbar zu lassen, bis eindeutig klar ist, dass Suchmaschinen die Inhalte von der neuen IP-Adresse auslesen.

  Kurzanleitung in mehren Schritten. Punnkt 1 und 3 gilt nur, falls der Webhoster diese Möglichkeit bietet :

  1. TTL-Wert (Time to Live) der Domain-Konfiguration (zeitweise) auf einen kleinen Wert von ca. 300 Sekunden (5 Minuten) einstellen. Browser erneuern gemäss diesem Intervall die angezeigten Inhalte.
  2. Inhalte auf die neue Hosting-Umgebung kopieren.
  3. Änderung der Domaineinstellungen. Hostname (Domain-Namen) zeigt auf die neue IP-Adresse. Webmaster welche das selbst tun können, habe die Kontrolle wann dies geschieht.
     Webmaster, deren Provider diesen Schritt durchführen, sollten sicherstellen, diesen Zeitpunkt nicht zu verpassen. Sobald der Speicherplatz vom neuen Provider bereitgestellt wurde, sollte dort eine Kopie der gesamten Webpräsenz abgelegt werden. Webmaster müssen damit rechnen, dass der Provider nur eine allgemeine Information übermittelt. In der Art: Der Umzug ihrer Domain (auf die neue IP-Adresse) erfolgt innerhalb der nächsten Tage.
  4. Überprüfen der Logfiles (bzw. Webstatistik) ob der GoogleBot auf die neuen Inhalte zugreift. Erläuterung zur Verifizierung: GoogleBot
  5. Bevor die alte Adresse abgeschaltet wird, sollte man einige Zeit verstreichen lassen um sicherzustellen, dass Besucher nur noch auf die neue Adresse zugreifen.
     Der technische Umzug, das heisst die Änderung der IP-Adresse im Domainnamen-Serversystem, dauert mehrere Stunden. Deutschland wird über mehrere DNS-Server versorgt. So kann es während der Zeit des Umzuges dazu kommen, dass einige Besucher noch Inhalte über die alte IP-Adresse vom bisherigen Hosting-Provider bekommen, während andere Besucher bereits auf die Inhalte der neuen IP-Adresse beim neuen Hosting-Provider zugreifen.
• Proxyserver kopieren Inhalte von Webseiten
  Dieses Problem gibt es bereits seit mehreren Jahren. Google meint, das sei in der Regel kein Problem, da die Inhalte der Proxy-Server nicht vor Originalseite in der Ergebnisliste gerankt werden. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht und es kommt in der Praxis immer wieder vor, dass die vom Proxy gehaltene Seite vor dem Original erscheint. In diesen Fällen bittet Google um Unterstützung durch Webmaster. Probleme können im Forum für Webmaster berichtet werden. Googler (Google-Mitarbeiter) lesen dort regelmässig mit.

Siehe auch: Google Webmaster-Zentrale, Eindrücke von PubCon