Spock findet Menschen

Netzwerke, über die Personen Kontakte knüpfen können, gibt es heutzutage genügend. Eine übergreifende, spezialisierte Suche, die ausschliesslich Informationen über Personen ausspuckt, erleichtert das Auffinden von Personen und ihren (virtuellen) Beziehungen.

Gestern am 08. August 2007 nahm die Personensuchmaschine Spock den offiziellen Betrieb auf. Natürlich zunächst als Beta-Phase deklariert um eventuelle Fehler besser entschuldigen zu können. Das besondere an dieser Suchmaschine ist deren Spezialisierung auf Informationen über Personen. Die Suche kann nach Namen oder E-Mail Adresse erfolgen. Weitere Suchoptionen erlauben die Beschränkung auf Alter (zwischen 14 und 79), Geschlecht und geografischem Aufenthalt. Worte, welche die Person bzw. ihre Interessen näher beschreiben (Tags) , können ebenfalls als Suchkriterium eingesetzt werden. Es ist also leicht herauszubekommen wer die gleichen Interessen teilt. Vielleicht wer seltene Briefmarken und Abenteuerulaub liebt. So gesehen fällt die Suche nach Interessenspartnern oder der grossen Liebe leichter. Fotos werden, soweit vorhanden, mitgeliefert.

Spock präsentiert sich zeitgemäss als Mitmach-Suchmaschine. Nutzer können Personen bewerten. Entsprechend dem Votum wird das Ranking von Personen beeinflusst. Wer glaubt eine Person sei ein “Drunk driver” kann diese Kennzeichnung direkt aus der Ergebnisliste hinzufügen. Finden sich genügend Personen bereit, kann man also ähnliche Effekte wie beim Google Bombing erzielen. Nur präziser. Die Suche nach miserable failure findet genau einen Treffer: George Bush, Präsident der USA.

Die Personensuche ist nicht perfekt. Es werden lediglich Kontakte von Personen erfasst, die sich im Internet in ganz bestimmten Netzwerken wie MySpace, Facebook, LinkedIn, Friendster und Xing präsentieren. Okay, das sind gar nicht so wenige. 100 Millionen Menschen sollen bereits erfasst sein. Täglich kommen Millionen hinzu.
Asl weiterer Zweig zur Personenerfassung haben sich Nachrichtenquellen etabliert. Die Suche nach Tony Blair im Nachrichten-Zweig beschert z.B. Ergebnisse von BBC und Wikipedia.

Ob später auch gewöhnliche Webseiten nach Personeninformationen abgegrast werden ist nicht absehbar. Zunächst bieten die Netzwerke bereits genügend Stoff. Die Suche bleibt auf lebende, im Internet aktive Personen beschränkt.

Personalräte, Detektive und andere Personen, die Informationen über Menschen wünschen, können sich freuen. Spock spuckt eine Menge Informationen über Personen aus. Datenschützern stehen hingegen die Haare zu Berge. Personen im Internet werden immer leichter auffindbar.
Vielleicht erweist es sich als hilfreich, wenn Menschen per spezieller Suchmaschinen wie Spock und Wink vorgeführt bekommen, wie leicht Informationen über sie zu bekommen sind. Es wird hoffentlich noch deutlicher, wie konzentriert Daten über Personen zusammengeführt werden können. Nutzer können die Löschung ihrer Daten beantragen. Die Löschung findet aber erst dann statt, wenn die Daten in den Webseites, aus denen die Daten gewonnen wurden, auch nicht mehr zu finden sind. Sicherlich geht Spock eh davon aus, dass Nutzer nur äusserst selten davon Gebrauch machen. Andernfalls wäre das Geschäftsmodell gefährdet.

Nutzer können ihr ganzes Adressbuch an Spock bekanntgeben. Für Spock ergibt sich dadurch eine tolle Gelegenheit, die Beziehungen von Personen untereinander auszuspähen. Richtig aufhorchen sollten die Nutzer jedoch, weil von Ihnen Zugangsdaten (E-Mail und Passwörter) zu anderen Diensten wie AOL-Mail, Yahoo! Mail und Google Mail verlangt werden. Meist sind die Zugangsdaten zu den E-Mail Diensten gleichzeitg Account-Daten für weitere Dienste der Anbieter. Möchte Spock die Einfältigkeit seiner Nutzer testen?

Wie andere Suchmaschinen auch, wird sich Spock über Werbung finanzieren.

Momentan ist die Suche auf den englischen Sprachraum zentriert. Fremdsprachen beherscht die Suche nur soweit die Buchstaben im englischen Alphabet vorhanden sind. Deutsche Umlaute werden z.B. nicht erkannt. Abgesehen von dieser Einschränkung werden auch Personen aus Deutschland gefunden.

Sind Ihre Daten schon über Spock zu finden?

Spock


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One response to “Spock findet Menschen”

  1. lukas Avatar
    lukas

    spock ist ganz nett, aber http://www.123people.de ist doch um einiges besser und akkurater bzgl. suchergebnisse und usability!