Die Europäische Union stellte Google im Mai 2007 eine kritische Anfrage zum Umgang mit den Nutzerdaten. Trifft Google genügend Massnahmen zum Schutz der Nutzerdaten, zum Schutz der Privatsphäre der Nutzer? Zusätzlich stellte eine Studie von Privacy International der Suchmaschine Google ein schlechtes Zeugnis aus. Google fühlte sich gezwungen zu reagieren.
Google erklärt in seiner Antwort an die EU Kommission, konkrete Daten würden zukünftig nur noch 18 Monate gespeichert. Danach werden die Serverdaten anonymisiert. Erst im März 2007 erklärte Google, Daten zukünftig nach 18 bis 24 Monate zu anonymisieren. Suchanfragen sollten aber weiterhin unbegrenzt gespeichert werden.
Google nennt einige Gründe welche die lange Speicherung der Daten legalisieren sollen:
– Verbesserung der Suchalgorithmen zum Vorteil der Nutzer
– Schützen der Google Systeme vor schädlichen Zugriffen
– Kampf gegen Klickbetrug und Webspam
– Schutz der Nutzer vor Spam und Phishing
– Notwendigkeit auf Anfragen der Justiz antworten zu können. Als Beispiel wird Kinderpornographie genannt.
– Übereinstimmung mit der Pflicht zur Datenspeicherung
Im gleichen Atemzug weist Google darauf hin, dass die Umsetzung obiger Ziele eine Verkürzung der Speicherung nicht anonymisierter Daten auf weniger als 18 Monate ausschliesse. Es könne sogar sein, dass die “Pflicht zur Datenspeicherung” zu einem späteren Zeitpunkt verlange, die Frist auf 24 Monate hochsetzen zu müssen.
Die Nutzung der Cookies will Google später aktualisieren. Derzeit haben die Google Cookies ein Verfallsdatum das über 30 Jahre in der Zukunft liegt.
Die Verkürzung der Zeit bis zur Anonymisierung ist zwar ein erster Schritt, bringt aber immer noch genügend Potential das Nutzerverhalten zu durchleuchten. Die Anzahl der von Google angebotenen Dienste wächst. Damit wächst die Gefahr, dass alle Daten zu einem umfassenden Profil je Nutzer zusammengebracht werden. Es stellt sich immer wieder die
Frage, was wissen Suchmaschinen über uns. Der Schutz der Privatsphäre wird immer wichtiger, da die Menge der gesammelten Daten immens steigt. Peter Glaser fand heraus, dass Yahoo! an einem Tag 16 Terabyte Daten über seine Nutzer speichert, mehr als die US-amerikanische Supermarktkette Walmart in einem Jahr. Stellt sich die interessante Frage: Speichert Google mehr oder weniger Daten als Yahoo!?
Natürlich sind es nicht nur Google und Yahoo! die gigantische Datenmengen über ihre Nutzer anhäufen. AOL, Apple und Windows Live sind nur einige Internetfirmen deren Verhalten der Datenspeicherung von Privacy International ebenfalls kritisert wird.
Bericht Privacy International – A race to the bottom, Privacy Ranking of Internet Service Companies
Google Blog- How long should Google remember searches
Beitrag @-web: Datenschutz – Google betreibt die grösste Geheimoperation der Welt