SES 2006 – Suche in D

Die “Big Player” in Deutschland stellen sich der Diskussion. Google, Yahoo!, MSN, WEB.DE.

Moderator: Tim Cole (Journalist)
Referenten:
Yuri Narciss – Head of Technology & Commerce, Google Deutschland
Volker Gläser – Director of Search,Yahoo! Deutschland GmbH
Toni Pelg – Business Search Manager MSN Deutschland
David Radicke – Portal WEB.DE

Suche in Deutschland

Pelg erklärt den bisherigen geringen Erfolg in der Suche mit dem späten Einstieg. Es ist ein neues Areal für MSN, dennoch sei man weit gekommen. Eine Suche dauert heute durchschnittlich 11 Minuten, das will MSN erheblich ändern.

WEB.DE hat keine Lust auf internationale Trends. Eher auf Spezialsuche wie die lokale Suche. Die Relevanz der Treffer zu verbessern ist wichtiger als mobile Suche.

Narciss erklärt die Frage wie es zum Verb “googeln” kam, mit der Qualität der Ergebnisse und Einfachheit der Suche.

Gläser hält Services für wichtig: Communities sowie Inhalte + Personalisierung wie in Mein Yahoo! (Deutschlands schönster Dienst) realisiert. Die Zielsetzung von Yahoo! ist ein Strauss von Angeboten. Suche ist nur ein – wenn auch wichtiger – Bestandteil des Angebotes.

Pelg gesteht ein, das MSN das Potential des Marktes zunächst nicht erkannt hat. Google hat den Bonus des frühen Starts. Suche gehört ins Portfolio von MSN.

Radicke sieht Suche als internes Tool ( von United Internet – 1&1, GMX,…) zur Verteilung von Traffic.

Für Yahoo! hingegen ist Suche integraler Bestandteil des Angebotes.

Google meint eine Benutzeroberfläche für jede Art der Suche bieten zu können. Ausnahmen: Froogle und die künftige lokale Suche. Die Relevanz der Adwords sei ein Untersscheidungsmerkmal zu anderen Anbietern.

Auf Yahoo! hat jede dritte Suchanfrage kommerziellen Charakter. Für Werbende ist wichtig, dass die Konversionsrate stimmt.

Radicke meint, bei Google sind Sponsored Links teilweise relevanter als organische Treffer. WEB.DE glaubt an die Wichtigkeit der teilweise redaktionellen Unterstützung der Suchergebnisse. Dazu gehört auch das Tool “Smart Search” welches die ersten 200 Suchergebnisse zusammenfasst.

Tim Cole zitiert Larry Page, der sagte, die jetzigen Suchergebnisse seien schrecklich.

Google ist aktiv im Kampf gegen Spam. Deutschland ist Nr. 1 beim Suchmaschinen-Spam. Spam betrifft jedoch eine kleine Zahl Treffer. Vor allem profitable, kommerzielle Treffer. Hier greifen Spam-Teams manuell ein.

Gläser sieht im Laufe der vergangenen 5 Jahre eine Verbesserung der Suchergebnisse. Kampf gegen Spam bleibt ein Katz und Maus Spiel. Langfristig funktioniert es nicht, Suchmaschinen zu überlisten.

Pelg – Es ist extrem schwierig Spam zu beurteilen. Nutzer erwarten vielfältige Ergebnisse.

Tim Cole – Wie ist staatlich finanziertes Suchmachinenprojekt Quaero zu beurteilen?

Gläser – Ergebnisse müssen gut sein, staatlich verordnet genügt nicht.

Pelg sieht das “sportlich”. Der Vorteil liegt bei den Nutzern.

Narciss – Regierungssuchmaschine ist Verschwendung von Steuergeldern.

Tim Cole lenkt Diskussion auf China

Narciss – Zensur ist akzeptabel, da den Nutzern mehr gedient würde, als nicht in China präsent zu sein. Auch in Deutschland wird zensiert, z.B. Themen wie Pädophile, Nazis usw. Google kennzeichnet unterdrückte Suchergebnisse, informiert die Nutzer also darüber.

Gläser unterstreicht diese Ausführungen.

Tim Cole – Speicherung von Nutzerdaten

Gläser – Bei Yahoo! wird nur gespeichert was Nutzer möchten.
Pelg – Sicherheit und Datenschutz sind bei MSN Thema Nr. 1
Radicke – E-Mail erfährt bei WEB.DE soliden Datenschutz.

Tim Cole: Preise für Werbung steigen, gibt es einen Preiskrieg?

Gläser – Markt gestaltet sich selbst und ist transparent. Wenn höhere Preise geboten werden ist das okay.

Narciss – Preise steigen nicht immer, unterliegen Schwankungen, aber Reichweite steigt kontinuierlich.

Radicke – Werbende schauen durchaus auf Kosten.

Pelg – Werbende werden sich zunehmend mit 2 und 3 Wort-Begriffen beschäftigen, diese sind auch für kleine Unternehmen effektiv.

Tim Cole – Nehmen Suchmaschinen zunehmend Anzeigenkunden von traditionellen Unternehmen auf?

Radicke – Es findet massive Verschiebung zum Online-Medium statt. Vor allem von Print-Medien. Trackbare Ergebnisse sind interessant.

Gläser – Für Branding sind Portale wie Yahoo! geeignet.

Narciss – Werbetreibende denken um. Relevanz der Zielgruppe ist wichtig.


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