mobiles Internet

Für die mobile Suche gerüstet?

Jeder zweite Nutzer ist vom mobilen Internet begeistert. Nutzerzahlen, Intensität der Nutzung und Zufriedenheit steigen deutlich.  Doch wie werten mobile Nutzer Webseiten, die nur mit erhöhtem Aufwand betrachtet werden können? Seiten die nicht für mobile Geräte formatiert sind?
Man nutzt das Smartphone zur Internetsuche. Die Seiten der Suchmaschine sind für mobile Geräte geeignet. Die Zielseiten sind jedoch nicht immer an die mobile Nutzung angepasst. Das bedeutet, die gesamte Seite wird in das kleine Fenster des mobilen Gerätes gezwängt. Selbst mit einer Lupe ist es unmöglich die kleine Schrift zu erkennen. Vorhandene Bilder sind allenfalls als kleine Vorschaubilder wahrnehmbar. Links sind nur unter der Gefahr klickbar, dass mehrere Links berührt werden oder ein ungewollte Link anspricht.

Im Prinzip ist das kein Problem, denn die Seiten lassen sich per Zoomfunktion auf eine Größe hochschrauben, die dem Auge ein lesbares Schriftbild ermöglicht. Der Nachteil dabei ist,  Nutzer müssen nun zusätzlich horizontal scrollen und verlieren dabei schnell die Orientierung. Das Lesen ist mehr als anstrengend, weil es keinen vernünftigen Lesefluss gibt.

Man schiebt die Seite nach rechts um sie anschliessend für die nächste Seite wieder völlig nach links zu schieben.  Einen oder zwei Absätze lässt man so über sich ergehen, doch schnell ist Schluss mit lustig, man verlässt die Webseite und wechselt zur Konkurenz. Schliesslich gibt es sehr, sehr viele Angebote im Internet. Man ist nicht darauf angewiesen, sich durch Seiten zu quälen.

Bevor die Darstellung von Webseiten auf dem Smartphone illustriert wird, zunächst Informationen aus einigen Untersuchungen der jüngsten Zeit, welche die Bedeutung der Smartphones veranschaulichen.

Smartphones können auch telefonieren

Smartphones sind in technischer Ausstattung und Leistungsfähigkeit mit Computern, speziell mit den  immer populärer werdenden Tablet-Computern vergleichbar. Die einfache Bedienbarkeit dieser Computer macht deren Nutzung auch für Laien deutlich leichter als den Umgang mit herkömmlichen Personal Computer (PC).

Eingeschränkt ist im Vergleich zum PC jedoch die Bedienbarkeit, da Smartphones Computer sind, die man in der  (Hosen-)Tasche trägt. Mit modernen Smartphones können Sie beispielsweise: Telefonieren, SMS und E-Mail senden, Webseiten besuchen, Fotografieren, Musik hören, Radio hören,  Office Dokumente ansehen und bearbeiten, Soziale Netzwerke benutzen, Termine planen und Kontakte verwalten, Routen planen und navigieren, standortabhängige Suche nach Dienstleistern, Bücher und Zeitungen lesen usw.

Viele, viele zusätzliche Anwendungen ergeben sich mit kleinen Programmen, die als sogenannte Apps kostenfrei oder kostenpflichtig angeboten werden.

Es ist einfach unmöglich sämtliche Funktionen darzustellen die ein Smartphone beherrschen kann. Ganz gewiss sind Smartphones Computer die auch telefonieren können. Die mobile Nutzung des Internets wird mit Smartphones immer mehr zur Selbstverständlichkeit.

Smartphone Funktionen – Internet am wichtigsten

Eine aktuelle Untersuchung im Auftrag der Bitkom ergab folgende Resultate:

  • 41% aller Mobilfunknutzer besitzen ein Smartphone
  • 43% aller Smartphone-Besitzer gehen täglich ins Internet
  • 42% aller Smartphone-Besitzer telefonieren täglich
  • 41% aller Smartphone-Besitzer versenden täglich SMS

 

Smartphone Funktionen Nutzung
Die beliebtesten Smartphone Funktionen

Treffend formuliert Bitkom-Präsidiumsmitglied Renè Schuster:

Das Smartphone entwickelt sich mehr und mehr zur Fernbedienung unseres Lebens

Die Bedeutung der Internetnutzung per Smartphone wird bereits mit dieser Untersuchung deutlich dargestellt.

Jeder Website-Betreiber ist darauf bedacht, die Nutzer zu halten und zu einem Ziel, einer Aktion  zu führen. Informationen vermitteln, klicken von Werbung, bestellen eines Newsletters oder eine direkte Kauftätigkeit. Für Shops ist es noch wichtiger Nutzer auf der Website zu halten. Beginnend bei der Auswahl von Produkten bis hin zum Kaufabschluss. Mit steigender Bedeutung der mobilen Internet-Nutzung steigt die Notwendigkeit, mobilen Besuchern die hürdenfreie Nutzung des Online-Angebotes zu ermöglichen.

Die Rolle des Smartphones im Internet und die Folgen für Online-Anbieter

  • Mit dem Smartphone werden häufig Informationen über lokale Händler abgerufen.
  • Jede dritte mobile Suchanfrage an Google hat einen lokalen Bezug.

Mit dem Smartphone werden gerne Zusatzinformationen über Produkte abgerufen. Das passiert auch dann, wenn die Besucher bereits im Ladengeschäft vor Ort stehen. Die Information über Preise steht jedoch an vorderster Stelle. Das dürfte auch gleich ein Hinweis für Preisportale sein, ihr Angebot mobiltauglich zu halten.

  • Mobile Käufer geben für materielle Dinge das meiste Geld aus.
  • Wer sich mit dem Smartphone informiert, kauft am häufigsten im Anschluss mit dem PC oder Laptop in einem Online-Shop.
  • Mobile Besucher wollen im Kaufprozess vorrangig Informationen.
  • 41% der Befragten verlangen mobil optimierte Shop-Seiten.
Mobile Seiten für Shopping
Mobile Seiten stehen auf der Wunschliste ganz oben

Apps (Anwendungen) für das Smartphone werden zwar auch akzeptiert, aber nicht in dem Umfang wie mobil optimierte Seiten. Verständlich, denn jede App muss zunächst geladen und installiert werden. Zudem ist man gegen Apps häufig misstrausisch, weil Apps öfters Zugriff auf mehr Informationen verlangen als notwendig. Apps lohnen sich nur für Websites, die man gewiss häufiger besucht, nicht für Gelegenheitsbesuche.

Mobile Nutzer schätzen an mobilen Shopangeboten vor allem:

  • Sicherheit der Datenverbindung
  • Die Offenlegung aller Kosten (zum Beispiel zu Mehrwertsteuer und Versandkosten)
  • Übersichtlichkeit
  • Leicht verständliche Menüführung.

Diese Faktoren halten jeweils vier von fünf Befragten für wichtig.

Auch bedeutsam:

  •  Einfachheit des Kaufprozesses
  • Schnelle Ladezeiten
  • Ein intuitiver und schneller Bezahlprozess

und oder ein schneller und unkomplizierter Registrierungsprozess.

Diese Informationen stammen aus der ECC Studie: Die Rolle des Smartphones im Kaufprozess

Problematische mobile Nutzung von Webseiten

Nachfolgend gibt es einige Darstellungen, die illustrieren wie Websites per Smartphone gesehen werden. Die Darstellung entspricht so ziemlich genau einem Smartphone mit einer 4 Zoll  (10,16 cm) Bildschirmdiagonale und einer Auflösung von 480 x 800 Pixeln. Laut Google liegt die aktuelle durchschnittliche Bildschirmbreite von Smartphones bei 320 Pixeln, also deutlich unter dieser Auflösung.

Amazom MP3 Mobile
MP3 mit dem Smartphone kaufen?  Die Startseite des MP3-Angebotes von Amazon.com

Bundesregierung Deutschland mobil
Die Bundesregierung Deutschland macht auf dem Smartphone keine gute Figur

 

Bitkom mobil nicht optimal
Die Bitkom ist nicht fit für das mobile Web

ECC Handel mobil
Website von ECC Handel im mobilen Browser

 

Ein Beispiel für die notwendige Einfachheit der Startseite eines Shopping-Agebotes:

Amazon.de mobil
Amazon.de ist für mobiles Shopping gerüstet

 

Website-Betreiber die kein Smartphone bei der Hand haben, können die mobile Sichtbarkeit der Webseiten mit Software simulieren. Smartphones werden simuliert mit:

 TestiPhone – funktioniert im Browser unabhängig vom Betriebssystem.

mobiReady – Mit detaillierter Bewertung der mobilen Darstellungsmöglichkeit

 BlackBerry Simulator– Simulator vom Hersteller

Die Tools können nur einen Anhaltspunkt geben, wie Seiten mobil erscheinen mögen. Die Tools können beispielsweise Webseiten nicht so verkleinern (rendern) wie das mobile Browser tun. Die Tools erkennen auch nicht immer, dass eine alternative mobile Version der Website bereit steht. Eine exakte mobile Darstellung erhält man nur mit einem mobilen Gerät.

Optimierte Seiten für Smartphones erstellen

Für Website-Betreiber ist es keine Frage ob eine mobile Version der Seiten zur Verfügung stehen sollte. Argumente wie “meine Website bekommt nur ganz wenige mobile Besucher, dafür lohnt sich der Aufwand nicht”, sollten berücksichtigen, ob nicht gerade deshalb so wenige mobile Nutzer kommen, weil die Seiten nicht mobil optimiert sind.

Fit fürs mobile Internet?

Google betreibt einen separaten Crawler, Google-Bot mobil für Smartphones. Im jüngsten Beitrag für mobile Webseiten stellt Google klar, Seiten die gleichzeitig für alle Geräte passen, sollten bevorzugt eingesetzt werden. Für Google ist es natürlich einfacher, nicht unterschiedliche URL für den gleichen Inhalt crawlen zu müssen um anschliessend auszuknobeln welche Inhalte nun  zu welcher URL ausgeliefert werden sollen. Nach dem Wunsch von Google soll flexibles Webdesign das mobile Problem lösen.

Website-Betreiber bekommen von Google aktive Unterstützung für die Mobilität ihrer Website. Mit einer speziellen Website unterstützt Google alle Website-Betreiber die fit für das mobile Internet sein möchten. Start Mobile liefert viele Argumente für das mobile Webangebot, unterlegt mit Studien, Fallstudien und praktischen Tipps. Sie finden ein Tool zum testen von Webseiten auf Mobilität. Zusätzlich zur mobilen Ansicht der Webseite bekommen Sie praktische Hinweise. Sicher nicht ganz uneigennützig verrät Google Geschäftschancen mit mobiler Werbung.

Für WordPress-Betreiber steht ein praktisches Plug-In bereit. WPTouch passt für zahlreiche touchbasierte Smartphones.
Joomla kann mit Mobile Joomla! leicht mobilisiert werden. Für Typo3 gibt es eine Anleitung wie sich mit jquery mobiles Design verwirklichen lässt.

 

Der Aufwand, eine Website mit einem Design-Zusatz fit für das mobile Internet zu machen ist gering. Deutlich aufwändiger wird es, wenn eine individuelle Lösung notwendig wird. Relativ kleine mobile Bildschirme werden uns gewiss noch lange Zeit begleiten, eine Mobilmachung lohnt sich deshalb immer. Alternative und erweiterte Darstellungsformen neuerer Entwicklungen, per Projektor oder Brille, können zwar grössere Darstellungen liefern, aber nicht unebdingt die gleiche Interaktivität, die ein Tuochscreen liefert.


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