Streik gegen Internetzensur

Wikipedia trägt schwarz und verhindert für 24 Stunden den Zugriff auf die Inhalte der freien Enzyklopädie.  SOPA ( Stop online piracy act) und PIPA (Protect intellectual property act). sind zwei Gesetzentwürfe die im US-amerikanischen Parlament diskutiert werden. Die Gesetze sollen Verstösse gegen das Urheberrecht ahnden, selbst die Websites nicht in den USA beheimatet sind. Netzsperren sollen zur Durchsetzung der vermeintlichen und tatsächlic hen Urheberrechtsverletzungen eingesetzt werden. Netzsperren sind Zensur!

Ist die geplante Infrastruktur erst einmal geschaffen, könnten im Netz die Sperrsysteme auch für andere Blockierungen genutzt werden fürchten die Kritiker von SOPA und PIPA. Gründe finden sich immer um Webseiten zu sperren.

Befürworter des Gesetzes sind vor allem Vetreter der Unterhaltungsindustrie. Gegner sind vor allem Firmen der Internet-Industrie. Google als Suchmaschinenbetreiber muss befürchten, im voraus eilenden Gehorsam ständig nach Links zu suchen, die in irgend einer Weise das Urheberrecht verletzen könnten. Wikipedia gilt unter SOPA ebenfalls als Suchmaschine. Wikipedia wäre nach eigenem Bekennen zu einem grossen Teil mit der ständigen Suche nach möglicherweise zu sperrenden Links beschäftigt. Die Hauptarbeit an den Inhalten der Wikipedia würden deutlich leiden.

 

 

Verschwinden sollen  nach SOPA alle Seiten die irgendwelche Hinweise geben, wie Zensur umgangen werden kann. Wer beispielsweise über VPN-Netzwerke oder Proxy-Server berichtet, könnte schon unter die Zensurmassnahmen fallen. Dabei sind VPN und Proxy-Server Hilfsmittel um Menschen in Ländern, die bereits Zensur ausüben, eine Chance zu geben, das freie Internet unzensiert zu erreichen.

Die  USA setzen sich mit ihren Zensurbestrebungen auf eine Stufe mit Staaten wie China, argumentiert Google und ruft zur Unterstützung auf: Kongress zensiere nicht das Internet!

Google erklärt auch, warum die geplanten Maßnahmen nicht greifen werden.  Seiten mit Copyright-Verstössen werden bei Bestrafung einfach die Internetadresse wechseln, während Firmen die sich an Recht und Gesetze halten, mit Strafen bedroht werden, weil sie nicht in der Lage sind, die Kontrollen strikt genug auszuführen.

Google empfiehlt dem US-Kongress andere Wege zu gehen, wie beispielsweise Open Act, wo angestrebt wird, den entsprechenden Seiten die die finanzielle Grundlage zu entziehen.

Kampf gegen Piraterie, nicht gegen die Freiheit

lautet der Leitspruch der SOPA und PIPA Gegner.

 

 

Sopa Infografik

Proteste gegen SOPA und PIPA werden u.a. von AOL, American Express, Creative Commons Foundation, eBay, Electronic Frontier Foundation, Facebook, Google, Human Rights Watch, Internet Foundation, Kaspersky, Linkedin, Mozilla, Reporter ohne Grenzen, Twitter, Wikipedia, WordPress, Yahoo und Zynga unterstützt.

Weitere Informationen:

Google: Congress don’t censor the web

Wikipedia: Protest gegen SOPA

Reporter ohne Grenzen: Domestic reality does not match bold words on Internet freedom of expression

EFF: How PIPA and SOPA Violate White House Principles Supporting Free Speech and Innovation

Spiegel: UNO-Sonderbericht – Raubkopierer Sperren verletzen Menschenrechte


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