Wolfram Alpha wächst in alle Richtungen

Stephen Wolfram erklärt in einem Blogpost die Fortschritte von Wolfram|Alpha, der Wissensmaschine. Der Code hinter der Technologie wuchs um 52%, das sind rund 2 Millionen Zeilen Mathematica-Code. Rund 10 bis 15% neuer Wissendomains wurden der Datenbasis in den vergangenen 3 Monaten hinzugefügt.

Verändert hat sich das Grundprinzip von Wolfram|Alpha nicht. Antworten werden nicht einfach aus einem Datenbestand herausgesucht, sondern berechnet. Damit ergibt sich die Eigentümlichkeit von Wolfram|Alpha. Der Dienst bringt vor allem im wissenschaftlichen und mathematischen Bereich gute Resultate. Für die Vielzahl der Nutzer von Google & Co. ist der Dienst (noch) nicht ausgerichtet, kann ganz allgemeine Fragen schlecht oder nicht beantworten. Schon gar nicht in anderen Sprachen als Englisch. Statt einem Zahnarzt in Berlin bekommen Sie die Einwohnerzahl von Zahara de la Sierra, Cadiz, Spanien mit der Einwohnerzahl von Berlin verglichen. Sie bekommen Distanz und Flugzeit zwischen beiden Orten geliefert, die Ortszeiten und die Höhenlage über dem Meeresspiegel. Aus mathematischer Sicht ist Wolfram|Alpha wirklich gut.

Laut Techcrunch hat Wolfram|Alpha einen Lizenzvertrag mit Microsoft geschlossen. Demnach liefert Wolfram|Alpha Daten für die Microsoft-Suchmaschine. Techcrunch mutmasst, es könnte evtl. ein spezieller Bereich für wissenschaftliche Fragen oder ein Fragen-Antworten Bereich innerhalb der Bing-Suchmaschine eröffnet werden.

Das Team von Wolfram arbeitet jede Woche ein Update ein. Die Infrastruktur wird verbessert und aufgerüstet. Mehr als 54 000 empfangene Fehlermeldungen und Vorschläge wurden klassifiziert, rund 31 000 befinden sich in der Warteschlange und warten darauf, abgearbeitet zu werden.

Änderungen der Bedienoberfläche sollen bald wirksam werden.

Die Hälfte aller nicht beantwortbaren Fragen sind darauf zurückzuführen, das Wolfram|Alpha die Frage nicht versteht. Eine Frage der Linguistik. Die Frage könnte berechnet werden, das Wissen ist vorhanden, wenn die Frage für das System verständlich wäre. Wolfram erklärt, “wir sehen mit den Anfragen einen neuen Typ von Sprache. Basierend auf üblicher Sprache, aber ohne Verzierungen.” Wolfram vergleicht seine Suchmaschine mit einem Kind, welches mit einer neuen Sprache konfrontiert wird.

Soweit haben uns die Suchmaschinen also schon gebracht. Wir verwenden eine neue Sprache, eine Sprache eigens für Suchmaschinen. Das erfreuliche daran ist, die Anfragen dürfen im Laufe der technologischen Entwicklung immer mehr der natürlichen Umgangssprache angepasst werden. Während vor zehn Jahren viele gängige Suchmaschinen standardmässig die Suchbegriffe mit einem logischen ODER verknüpften, wird heute die Summe aller Worte und deren Nähe berücksichtigt. Irgendwann wird die Kommunikation mit den Maschinen ebenso natürlich erfolgen können wie unter Menschen.

Wolfram|Alpha will den grössten zusammenhängenden Bestand an menschlichem Wissen aufbauen. Daran wird fieberhaft gearbeitet.

Wolfram|Alpha Blog:
What We’ve Been Doing This Summer


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2 responses to “Wolfram Alpha wächst in alle Richtungen”

  1. Aktuelle Entwicklungen bei der Suchmaschine Wolfram Alpha…

    Stpehen Wolfram erklärt in einem Blogpost die Fortschritte von Wolfram|Alpha, der Wissensmaschine. Der Code hinter der Technologie wuchs um 52%, das sind rund 2 Millionen Zeilen Mathematica-Code….

  2. […] Aktuelle Entwicklungen bei WolframAlpha […]