Microsoft glaubt, ausreichend Geld für Yahoo! geboten zu haben. 31 Dollar entspricht 44,6 Milliarden Dollar. Dieser Wert liegt 62% über dem Schlusswert der Yahoo! Aktien am Tage vor dem Übernahmeangebot am 31. Januar 2008.
Der Zusammenschluss von Yahoo! und Microsoft bringt ein effektiveres Unternehmen, glaubt man bei Microsoft. Mit mehr Wert und Service für die Kunden. Am bedeutendsten für die Übernahmeabsicht ist diese Passage des Microsoft-Kommentars:
Der Zusammenschluss erzeugt einen konkurrenzfähigen Wettbewerber für Internetsuche und Online-Werbung auf Platz 2 des Suchmaschinenmarktes.
Ohne Google als Nr.1 zu erwähnen, wird hier ganz klar gegen den Marktführer geschossen. Eine so starke Stellung wie sie Google im Markt einnimmt, ist nicht gerade wünschenswert für die Nutzer. Es liegt zu viel Marktmacht in einer Hand. Sollte Yahoo! von Microsoft geschluckt werden, würde sich an dieser Situation nichts ändern. Es wären lediglich zwei Riesen, die den Kuchen unter sich aufteilen. Und vielleicht würde Microsoft eines Tages doch noch das Blatt wenden, und auf dem Suchmaschinenmarkt ein Monopol einnehmen, wie auf dem Markt der Betriebssysteme für PC?
Microsoft betont, sich alle notwendigen Schritte vorzubehalten um die Yahoo!-Aktienhalter von dem Wert des Microsoft Angebotes zu überzeugen.
Der Verweis auf den höheren Wert der Yahoo! Aktien ist für Yahoo! lediglich ein Schachzug um etwas Zeit zu gewinnen.Yahoo! versucht derweil, durch Fusionsgespräche einen Ausweg. Freilich keine Fusion mit dem ungewollten Microsoft. Laut ZDNet ist Yahoo! im Gespräch mit AOL. Frühere Übernahmegespräche scheiterten. Gespräche mit Disney werden ebenfalls geführt. Partnerschaft mit Google kommt, trotz Angebot von Google CEO Eric Schmidt, aus kartellrechtlichen Gründen wohl nur in geringem Umfang in Betracht. Die englische Times führt die Argumentation Jerry Yangs für das Unternehmen Yahoo” gegenüber seinen Mitarbeiter auf:
- Yahoo! ist eine der meist bewunderten Marken der Welt
- Stabiles Einkommen
- Wichtige Investitionen in die Computer-Infrastruktur für grössere Skalierbarkeit
- Yahoo! hat das Ziel, die Besucherzahlen in den kommenden Jahren um jeweils 15% zu erhöhen
- Schaffung eines einzigartigen Netzwerkes von Premiumdiensten um den Yahoo!-Werbetreibenden gerecht zu werden
- Nicht vollendete Investitionen in China und Japan
Argumente die kaum dazu dienen werden, das entschlossene Microsoft-Unternehmen von der Übernahme abzubringen. Hat Yahoo! eigentlich noch eine echte Alternative? Mehr Möglichkeiten als die Verhandlungen herauszuzögern und evtl. ein paar Dollar mehr pro Aktie zu bekommen?