THESEUS Projekt bekommt Geld

Das Forschungsprogramm THESEUS ist von der Europäischen Union bestätigt worden. THESEUS wird vor allem an semantischen Technologien forschen, welche die inhaltliche Bedeutung von Texten, Bildern und Tönen erkennen.

Mit semantischen Technologien wird die inhaltliche Bedeutung von Daten für Maschinen verständlich. Das ist u.a. eine wichtige Voraussetzung, damit Suchmaschinen Webseiten und andere Inhalte besser verstehen. Es wird zukünftig Computerprogramme geben, welche mit der semantischen Auswertung von Inhalten effektiver für Menschen arbeiten können. Es können “logische Schlüsse” gezogen und inhaltliche Zusammenhänge hergestellt werden.

Stellen Sie sich vor, Sie möchten in der laufenden Woche abends ein Konzert besuchen, müssen aber wichtige Termine berücksichtigen. Das Konzert ist am geplanten Tag bereits ausverkauft, Rücksprache mit der Freundin ist erforderlich um einen neuen Termin zu finden, wiederum unter Berücksichtigung wichtiger Geschäftstermine. Sollte der zweite Termin auch nicht funktionieren wird das ganze Vorhaben sehr anstrengend. Ein semantischer Agent ( Software auf ihrem Computer) könnte diese Arbeit übernehmen. Die Website des Veranstalters bzw. eines Ticketverkäufers besuchen, Ihren Kalender mit dem der Freundin abgleichen, beide informieren wann unter Berücksichtigung aller Termine das Konzert besucht werden kann.

Das funktioniert nur, wenn Informationen semantisch gekennzeichnet werden. Dafür ist die aktive Mitarbeit der Informationsanbieter wie z.B. Websitebetreiber notwendig. Theseus will einen “semantischen Werkzeugkasten” entwerfen, mit dessen Hilfe Internet-Nutzer selbst die notwendigen Regeln und Ordnungen erstellen können, die für sematische Informationen zwingend notwendig sind. Der Werkzeugkasten stützt sich auf von THESEUS erarbeiteten Standardtechnologien.
Zu den Basistechnologien gehören u.a. die automatische Erzeugung von Meta-Daten für Bild-, Audio und Video-Dateien.
Neue Methoden des maschinellen Lernens und der situationsbewussten Informationsverarbeitung werden erarbeitet. Ebenso Werkzeuge für das Management von Ontologien. Die elektronische Verarbeitung digitaler Rechte (DRM) wird weiterentwickelt.

Theseus ist also wesentlich mehr als eine semantische Suchmaschine. Es soll eine neue wissensbasierte Infrastruktur geschaffen werden. Das Wissen im Internet soll besser verwertet werden. Die sich daraus ergebenden Anwendungen sind heutzutage nur zu einem Teil bekannt. Mit der neuen Infrastruktur werden sich gewiss völlig neue Anwendungen und Dienste entwickeln.

Bis 2008 sollen erste Lösungen und Demonstrationsanwendungen erarbeitet werden. Die Weiterentwicklung erfolgt dann später durch Partner aus der Wirtschaft.

Vom Bundesministerim für Wirtschaft und Technologie (BMWi) werden über den Zeitraum von 5 Jahren 90 Millionen Euro bereitgestellt. Etwa hälftig werden diese Mittel für Forschung und Wirtschaft herausgegeben. Die beteiligten Partner des THESEUS-Konsortiums werden ebenfalls etwa 90 Millionen Euro in das Programm investieren. Zum Theseus Konsortium gehören: Siemens, SAP, empolis, Lycos Europe, Deutsche Nationalbibliothek, sowie Deutsche Thomson oHG, intelligent views, m2any, Moresophy, Ontoprise, Festo, Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) und das Institut für Rundfunktechnik.
Das THESEUS-Konsortium wird durch die empolis GmbH, einer Tochtergesellschaft der arvato AG, koordiniert.
Öffentliche Forschungspartner sind Experten aus folgenden Einrichtungen: Deutsches Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), Forschungszentrum Informatik (FZI) der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und Technischen Universität (TU) München, der TU Darmstadt, der Universität Karlsruhe (TH), der TU Dresden und der Universität Erlangen.

Theseus ist aus dem Quaero-Projekt hervorgegangen. unterschiedliche Auffasungen der deutschen und französischen Seite führte zu einer Trennung der Projekte. THESEUS und Quaero ergänzen sich. Regelmässig treffen Arbeitsgruppen beider Projekte zusammen. Durch Kooperation sollen Synergy-Effekte erzielt werden.

Das THESEUS-Programm

Siehe auch @-web Beiträge:
Semantische Suchmaschine Theseus kommt aus Deutschland
Wie arbeiten die Suchmaschinen von morgen?


Posted

in

by

Tags:

Comments

2 responses to “THESEUS Projekt bekommt Geld”

  1. […] line search-engine grant Sistrix: Bundesregierung versenkt 120 Millionen Euro-Steuergelder at-web: Theseus-Projekt bekommt Geld ZDnet: Wirtschaftsministerium startet Fo […]

  2. ralf Avatar
    ralf

    alles vetternwirtschaft