Suchmaschinen sind Ausgangspunkt für Gesundheitssuche

Das Thema Gesundheit beschäftigt uns in diesen grauen, trüben Herbsttagen sehr viel häufiger, als zu anderen Jahreszeiten. Erkältungen, aber auch sämtliche andere Krankheiten beschäftigen uns Betroffene ebenso wie die behandelnden Ärzte. Interessant, welche Rolle das Internet für Beschaffung von Gesundheitsinformationen spielt.

Ärzte googlen die Diagnose

Ein Team australischer Ärzte googelte für eine Studie nach Krankheitsbeschreibungen, die bestimmte Symptome erklärten. In 15 von 26 Fällen brachte die Suche im Internet die richtige Diagnose. Die Autoren der Studie folgerten, das Internet kann eine nützliche Quelle für gesundheitliche Informationen sein.

Wichtig ist zu wissen, wie die Suchen stattfanden. Jede Frage der Forscher umfasste mindestens 3, bis maximal 5 Begriffe. Die Anzahl der Begriffe in der Suchanfrage dürfte wesentlich zum Erfolg vieler Anfragen beigetragen haben. Eine gewisse Präzision der Anfragen ist notwendig um nützliche Antworten zu bekommen. Das betrifft nicht nur die Menge der ausgewählten Begriffe. Entscheidend sind auch die gewählten Begriffe, die in diesem Fall Fachwissen von Experten voraussetzt. Laien wären nicht in der Lage, eine vergleichbare hohe Ausbeute zu erzielen, weil Ihnen das Wissen zur Auswahl der richtigen Begriffe fehlt.

Die Studie kommt zu dem Schluss, für schwierige medizinische Fragen, kann das Internet eine nützliche Ergänzung der Diagnose sein.
Man müsste allerdings ergänzen, es kommt sehr auf den jeweiligen Arzt an, die Vertrauenswürdigkeit der Informationen richtig einzuschätzen. Längst nicht jede Quelle im Internet kann als vertrauenswürdig eingestuft werden.

8 von 10 Internet Nutzern suchen online nach Gesundheitsinformationen

Eine Studie des US-amerikanischen PEW (Pew Internet & American Life Project) ermittelte, 66% der Befragten begannen ihre Suche mit einer Suchmaschine, 27% begannen bei einer Website, die sich dem Thema Gesundheit widmet. 72% aller Suchenden besuchten zwei oder mehr Websites während ihrer letzten Gesundheitssuche. 48% erklärten, die Informationen nicht für sich, sondern für andere Personen gesucht zu haben. Die Ergebnisse hatten durchaus Einfluss auf das gesundheitliche Verhalten der Suchenden oder der Personen für die sie suchten. Sie änderten ihr Verhalten zur Aufrechterhaltung ihrerGesundheit, zur Durchführung einer Diät, zum Stressmanagement zu chronischen Leiden oder im Umgang mit Schmerzen. Einflüsse gab es auch, ob ein Arzt zu konsultieren ist und welche Fragen dem Arzt gestellt werden könnten. 74% der Befragten glauben, dass sie aufgrund der gewonnenen Informationen angemessene Entscheidungen treffen können. 25% fühlen sich jedoch überfordert und 22% sind frustriert weil Informationen nach denen sie suchen, nicht auffindbar sind.

Lediglich 15% aller Befragten prüfen regelmässig die Quelle und das Datum der gefundenen Informationen. 75% prüfen Quelle und Datum der Informationen manchmal, selten, oder gar nicht.
Daraus folgt eine Kehrseite der Medaille. 3% gaben an, durch die ermittelten Informationen direkt Schaden erlitten zu haben. 3% bedeutet hochgerechnet, 3 Millionen US-amerikanische Erwachsene.

Pew Internet: Online Health Search 2006
BBC News | Google ‘aids doctors’ diagnoses’


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2 responses to “Suchmaschinen sind Ausgangspunkt für Gesundheitssuche”

  1. Medizin Nachrichten - Blogmed Avatar

    Echt spannend. Vor allem finde ich die Tatsache interessant, dass 3% der Befragten durch die “gewonnenen” Informationen einen gesundheitlichen Schaden erlangt haben. Da sieht man wie wichtig die Quelle der Information ist.

  2. […] e, die diese Informationsquelle nutzen, beginnen ihre Suche mit einer Suchmaschine, wie im @-web Suchmas […]