Selbstzensur der Suchmaschinen

Die Selbstzensur von Suchmaschinen wie Google und Yahoo! bleibt weiterhin ein dringendes Thema. Beide Unternehmen bekräftigen ihren Standpunkt, die Selbstzensur weiterhin im Interesse der chinesischen Regierung zu betreiben.

14 Portale haben in China eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der bekräftigt wird “ungesunde Inhalte” blockieren zu wollen. Zu den Unterzeichnern gehören bekannte chinesische Portale wie Yahoo! China, Baidu.com, Sina.com und Sohu.com. 11 Betreiber von Nachrichten-Sites haben sich der Erklärung angeschlossen.

Die Journalistenvereinigung “Reporter ohne Grenzen” zeigte Yahoo! Mitarbeitern vor den Toren des Hauptsitzes in Sunnival, Kalifornien (USA), ein Video, in dem Chinesen die Kooperation von Yahoo! mit der chinesischen Polizei kritisieren. Das Video wird gemeinsam mit Bildern, die vor dem Yahoo! Hauptsitz aufgenommen wurden, beim Sender Arte am 19.04.2006 um 19.45 in “Arte Info” ausgestrahlt. In dem Video erklärt der Anwalt des Chinesen Li Zhi, einem chinesischen Pro-Demokratie-Aktivisten, der mit Hilfe von Yahoo-Informationen über seine E-Mails verhaftet und im Dezember 2003 wegen „Anstiftung zum Staatsstreich” zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde: “Yahoo könnte sich der Kollaboration verweigern, wenn die Firma anerkennt, dass zwischen dem chinesischen Gesetz und internationalen Menschenrechtsstandards ein Widerspruch besteht.“

Eric Schmidt, Google CEO weilte persönlich in China um dort den neuen, von Chinesen leichter auszusprechenden Namen der Suchmaschine, “Gu Gu” offiziell vorzustellen. Der Name bedeutet übersetzt etwa: “Lied der reichen Ernte”. Eine reiche Ernte verspricht sich Google tatsächlich in China, wie Schmidt in Peking gegenüber Reportern bekräftigte: “Ich weiss nicht wohin das Einkommen (in China) wachsen wird, aber es wird zweifelsfrei stattlich.” Schmidt verteidigte die Entscheidung Googles nach China zu gehen. Vorwürfen begegnete er mit dem Argument, man halte sich ja nur an die örtlichen Gesetze. Dieses Verhalten steht irgendwie im krassen Gegensatz zur Google-Philosophie, wo es in den “Zehn Google Geboten” im Gebot 6 heisst:”Unsere Nutzer vertrauen auf die Objektivität von Google und kein kurzfristiger Nutzen kann es jemals rechtfertigen, dieses Vertrauen zu brechen.”

Reporter ohne Grenzen konfrontiert Yahoo mit Video-Übertragung auf Arte am 19. 4.

China View – Google sees revenue growth in China


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