Sollen Suchmaschinen reguliert werden?

Die zentrale Funktion von Suchmaschinen als Zugangsmöglichkeit zu Informationen wurde in einer Studie des Hans-Bredow Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg untersucht. Es wurde untersucht, inwiefern deutsches Recht im Medienbereich auch für Suchmaschinen zutrifft.

Den Suchmaschinen wird die Möglichkeit einer “kommunikativen Macht” zugesprochen. Das gilt insbesondere für Marktführer Google, aber auch für alle anderen Suchmaschinen. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass es keinen Anspruch gibt, dass eine marktbeherrschende Suchmaschine ihren Index öffnen müsse um den Wettbewerb zu fördern.

Die Untersuchung betraf auch die Kennzeichnungspflicht von Werbung. Nicht unerwartet ist, dass bezahlte Listings (Sponsored Links) gekennzeichnet werden müssen. Dass für Paid Inclusion (bezahlte Aufnahme in den Suchmaschinenindex) jedoch keine Kennzeichnungspflicht bestehen soll, ist hingegen schon sehr erstaunlich.

Insgesamt können die Verfasser der Studie nur sehr begrenzt einschätzen inwiefern Suchmaschinen von rechtlichen Regelungen im Medienbereich betroffen sind. Die Verfasser flüchten sich deshalb in in Diskussionsvoschläge und den Hinweis, dass der Gesetzgeber eine Prüfungspflicht hätte.

Mit der Studie soll die Diskussion zur Selbstregulierung von Suchmaschinen weitergeführt werden. Diese Diskussion findet jedoch längst statt und würde sicher auch ohne vorliegender Studie fortgeführt. Wichtige Suchmaschinenbetreiber haben sich schon zur Selbstregulierung bereit erklärt und sind Mitglied der FSM (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia). Mitgliedsunternehmen sind u.a. AOL, Google, Lycos, MSN, T-Online und Yahoo!, Siehe auch Verhaltenssubkodex für Suchmaschinenanbieter der FSM (VK-S). Die Suchmaschine Seekport ist zwar nicht als Mitglied der FSM ausgewiesen, aber bekannt dafür, mit einem eigenen Indexteam für weitgehend Spam- und Dialerfreie Ergebnisse zu sorgen.

Pressemitteilung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM): Suchmaschinen als “Gatekeeper” in der öffentlichen Kommunikation


Posted

in

by

Tags: